Volltext: Hans Sachs

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Hans Sachs. 
und seinen Poesien große Abhandlungen und Untersuchungen, und 
heute haben wir die Gesamtwerke des Dichters in guten und hand—⸗ 
lichen Ausgaben vor uns liegen. 
Am 24. Juni 1874 wurde dem Dichter in seiner Vaterstadt ein 
glänzendes Denkmal gesetzt, und gelegentlich seinls 400jährigen Ge⸗ 
burtstages (5. Nov. 1894) brachten fast alle Zeitschriften und Tage— 
blätter Lobeshymnen auf den alten Nürnberger Meister. Hierbei 
schossen viele der Lobredner weit über das Ziel hinaus: wie man 
früher über Sachs in völliger Verkennung seiner Leistungen gänzlich 
den Stab brach und ihn arg verhöhnte, so ergingen sich jetzt manche 
der begeisterten Panegyriker in einer wahren Verhimmelung des 
Dichters und versuchten aus ihm einen Poetengenius ersten Ranges 
zu machen, der sich den erlauchtesten Geistern an die Seite stellen 
könne, an dem kein Makel und kein Fehler geklebt habe. 
Versuchen wir es im Folgenden, ein — 
wahrheitsgetreues Bild von Hans Sachs zu zeichnen, indem wir „sine 
jra et studio“ zunächstseinen Lebenslauf betrachten und ihn sodann als 
Menschund Handwerker, als Dichter und Christ charakterisieren. 
1. Hans Sachsens Lebenslauf. 
Hans Sachs wurde am 5. November 1494 zu Nürnberg ge— 
boren. Er erzählt uns das selber in einer Dichtung gar schlicht und 
einfach: Als man zählte das Jahr 1494 nach des Herren Geburt, 
wurde ich, Hans Sachs, geboren. Es war am fünften November, 
da man mich taufte, eben in dem herben, grausamen und erschreck⸗ 
lichen Sterben, das regierte in der Stadt Nürnberg.) 
Dieses „herbe, grausame und erschreckliche Sterben“ war eine 
pestartige Seuche, die in Sachsens Geburtsjahre in Nürnberg herrschte 
ind viele Menschenleben wegraffte. Der kleine Sachs wurde deshalb 
schon am Tage seiner Geburt getauft, weil man fürchtete, er würde 
ebenfalls von der Pest ergriffen werden. Allein er blieb verschont 
davon, während seine Eltern hart von der schlimmen Krankheit 
mitgenommen wurden, jedoch wieder genaßen. 
Hans entwickelte sich zu einem kräftigen und gesunden Knaben. 
Im Elternhause wurden Fleiß, einfacher, schlicher Sinn und zarte 
Frömmigkeit gepflegt, und Hans nahm wohl alle diese guten Eigen— 
schaften in sich auf. 
Mit sieben Jahren wurde er zur Schule geschickt. Von einem 
Unterschiede zwischen Volks- und Gelehrtenschulen kannte man da—⸗ 
1S. Goedeke, Bd. 5, S. 240. 
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