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hernehme, gleichviel, wie ich ihn kriege, aber kriegen werd' ich
ihn, — ich setze Alles in Bewegung, — ich muß ihn finden,
und wenn's möglich ist noch heute! Und wenn ich alle Jung—
gesellen der Stadt auf dem Markt zufammentrommeln sollte, —
ich besorge ihr einen Mann! ESchnell ab.)
Haase (hat ihm verwundert nachgesehen, nach einer Pause).
Und den willst Du heirathen —? der ist ja verrückt!
Elise. Ein bischen, ja; das schadet aber nichts. Aber im
Ernst gesprochen: mir erscheint es auch unsinnig, immer so mit
dem Kopf durch die Wand!
Haase. Ach! und was ist 'ne Wand gegen meine Schwester!
Aber Lieschen, Du könntest ja selbst noch mal mit ihr reden, wie?
Elise. Ach, das ist vergebens, das kenn' ich schon; — wenn
Du kein Machtwort sprichst —
Haase. Ich könnt' es wohl, — aber ich mag keinen Un—
frieden. Wenn der August nur zurückkäme, hast Du ihn noch
nicht gesehn? (Abgehend.) Von zweihundert geh'n wieder fünfzig
ab, da kann also — — hm — das wird geh'n — — (geht
rechnend durch die Mitte ab.)
Elise (wendet sich nach links zum Gehen)
Fünfter Auftritt.
Elise. Franziska.
Franziska (jsie zurückrufend). Elise —! — ein paar Worte.
(Freundlich) Du bist mir böse, — sei doch nicht närrisch, es ist
zu Deinem Besten.
Elise. Liebe Tante, Du bist eine erklärte Männerfeindin.
Ob dies nun Grund hat oder nicht, ich habe keineswegs Lust,
es auch zu sein, habe auch — Gott sei Dank! — nicht die ge—
ringste Ursache dazu.
Franziska. Ich war so vertrauungsvoll wie Du, liebe
Elise, bis ich eine höchst bitt're Erfahrung machen mußte. Ich