Inhaltsverzeichnis: Programm für den Bau und Betrieb einer Städt. Regie-Straßenbahn in Nürnberg - Fürth sowohl ohne als mit Rücksichtnahme auf den Ankauf des alten Betriebsnetzes der Nürnberg-Fürther Straßenbahngesellschaft

Vom bestehenden Straßenbahnnetz ist unsere Betriebslinie J 
völlig unabhängig; ihre Mitbenützung in der Ludwigs— 
straße betreffs der „weißen“ Linie und ihre Mitbenützung vom 
Sternthor zum Zentralbahnhof betreffs der „blau-weißen“ Linie 
ist eine vertragsgemäß zulässige, desgleichen bei der provisorischen 
Betriebslinie Ja die Mitbenützung der „blauen“ Linie vom „Velo— 
drom“ bis zur Bogen- oder Peter Henleinstraße. Was hinsicht— 
lich der Rentabilität für die Linie 1 gesagt werden kann, über— 
trägt sich relativ auch auf ihre Vorläuferin Ja. 
Ein Vorzug, der aber beiden Linien gemeinsam ist, besteht 
darin, daß man jetzt schon die Gelegenheit besitzt, den großen 
Nangierbahnhof an das städtische Straßenbahnnetz anzu— 
schließen und damit den in immer steigender Anzahl zur Ver— 
wendung kommenden Beamten und Bediensteten des Rangier— 
bahnhofes und ihren Familienangehörigen eine außerordentliche 
Wohlthat zu erweisen. Die Bahnzüge zum Zentralbahnhof kön— 
nen diese Vorteile an Gelegenheit und Zeitersparnis nicht auf— 
wiegen. Wird der Verkehr zum und vom geplanten Lokal— 
güterbahnhof, wie er in der Nähe der brach liegenden 
alten Allersberger Distriktsstraße für die südlichen und südöst— 
lichen Vorstädte und zur Anbringung von Materiallagerplätzen 
hiesiger Firmen geplant ist, von der Betriebslinie J oder 
der nach der äußeren Allersbergerstraße zu verlängernden Vor— 
läuferin Ja direkt getroffen, so kann den Zentralstellen des Ein— 
und Ausfahrtsbahnhofes der großen Rangieranlage am ehesten 
durch die Katzwangerstraße beigekommen werden. Das kgl. 
Eisenbahnärar und das kgl. Forstärar haben freilich sich die 
Sache außerordentlich erleichtert, denn, bildlich gesprochen, hat 
das Erstere unter Gewährung seitens des Letzteren durch die 
Anlage des Rangierbahnhofes eine Reihe solcher Nüsse in den 
Reichswald hineingelegt, daß die Stadtgemeinde, der die Auf— 
gabe des Aufknackens dieser Nüsse infolge der unvermeidlichen 
Einverleibung des großen Gebietes nolens volens zufallen wird, 
für einige Millionen Mark im Laufe der Zeit an Zähnen wird 
aufwenden müssen, um diese noch dazu für die Stadt gänzlich 
unrentablen Nüsse allmählich knacken zu können. Was das 
Vorhandensein diess Rangierbahnhofes für Verkehrszwecke dies— 
seits und jenseits, dann für Beleuchtungs-, Sicherheits-, Schul-, 
Gesundheits- und andere Zwecke an städtischen Mitteln in Zu— 
kunft verschlingen wird, wollen wir an dieser Stelle nicht weiter 
ausmalen, es läßt sich heute auch noch gar nicht übersehen; offen— 
bar handelt es sich hiebei um ein neues Kapitel der Abwälzung 
staatlicher Lasten auf größere unmittelbare Städte. Unter die— 
sen Umständen erscheint es denn doch einigermaßen als Pflicht
	        
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