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Die vaginalen Operationen werden demnach in 2 Hauptgruppen zerfallen: 
Mit Erhaltung des Uterus 
a) Directe Entfernung des Myoms, 
b) Entfernung nach Spaltung des Uterus, partiell oder total, mit und ohne 
Eröffnung der Bauchhöhle, 
:) Entfernung subseröser Myome nach Colpotomia ant. 
Mit Exstirpation des Uterus 
a) In toto, 
5) Mit Morcellement. 
Die directe Entfernung wird nur bei submucösen, bereits geborenen oder 
in Geburt begriffenen Myomen Anwendung finden können und gestaltet sich 
dieser Eingriff bei allen gestielten Tumoren meist sehr einfach. Es genügt 
den Tumor mit einer Muzeux-Zange kräftig anzuziehen und den sich an- 
spannenden Stiel mit einer kräftigen Scheere zu durchtrennen; auch bei 
ziemlich dicken Stielen habe ich eine nennenswerthe Blutung nie gesehen; 
es genügt eine Jodoformgazetamponade vollkommen, früher habe ich zur 
Heilung der stets vorhandenen Endometritis die Abrasio mucosae stets folgen 
lassen. In den letzten Jahren habe ich es unterlassen und stets eine spontane 
Umwandlung zur gesunden Schleimhaut gesehen. Sitzt der submucöse Tumor 
noch breit in der Uteruswand, so macht man bei eröffnetem Muttermunde an 
der Grenze zwischen Uteruswand und Tumor mit der Scheere einen Einschnitt, 
der die Schleimhaut spaltet und schält stumpf mit dem Finger den Tumor aus 
seinem Bette; die Gefahr der Blutung ist hiebei gering; indess die Gefahr 
der Infection um so grösser. Infolge der monatelangen Geburtsarbeit des 
Uterus zur Austreibung des Tumors sind durch den sich mehr und mehr er- 
weiternden Muttermund massenhaft Keime in die Uterushöhle eingedrungen, 
welche leicht Anlass zu einer septischen Erkrankung werden können; es ist 
daher hier peinlichste Desinfection des Operationsgebietes nöthig. 
Unter sehr vielen derartigen Operationen, welche ich ohne weitere 
Störung im Erfolge ausgeführt habe, ist eine noch erwähnenswerth. Es handelte 
sich um eine 42jährige Patientin, welche infolge profuser Blutungen zur 
Operation kam; es zeigte sich bei verstrichenem Muttermunde ein faustgrosses 
Myom, welches sich nach oben zu verjüngte und genau in der Mitte der 
vorderen Uteruswand inserierte. Die Enucleation wurde stumpf nach Spaltung 
der Schleimhaut vorgenommen und gelang ohne Schwierigkeit; der nachfühlende 
Finger gelangte indess ohne weiteres in die Bauchhöhle; der Tumorstiel hatte 
die ganze Uteruswand durchsetzt und war das Peritoneum bei der Ausschälung 
eingerissen. Es wurde nun die Colpotomia anterior gemacht, der Uterus in 
die Scheide vorgezogen und da sich in der Umgebung des für einen Finger 
durchgängigen Loches die Uterusmuskulatur ganz atrophisch zeigte, wurde von 
einer Naht abgesehen und des sicheren Erfolges halber der Uterus total 
exstirpiert. 
Eine weitere Komplikation ist die bei submucösen Tumoren vorkommende 
Inversio Uteri. Sie entsteht dadurch, dass der im Fundus sitzende Tumor
	        
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