Volltext: Festschrift zur Feier des 50jährigen Bestehens des Ärztlichen Vereins Nürnberg

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stellen. Weniger deutlich tritt die Neigung zu doppelseitig gleichartigem 
Auftreten bei den andern Gruppen der mittelfränkischen Statistik auf. Von 
den 13 Hörorganen der I. Gruppe (Inseln), von 18 der Gruppe II (Lücken), 
sowie von den ı3 und ı4 der Gruppen IV und V waren es immer nur je 
4 Ohren desselben Typus, die sich diesem Schema fügten, so dass für die 
58 Hörorgane dieser 4 Gruppen sich nur bei 16, d, h. bei 27,6% eine 
doppelseitige Uebereinstimmung zeigt. Gruppe III war überhaupt nur ı mal 
vertreten. 
Zum Sprachgehör haben die Bezold’schen Gruppen begreiflicherweise 
nahe Beziehungen. Da jedoch neben der Hörstrecke auch die Hörintensität 
für die Perception von Sprachlauten in Betracht kommt, so kann man von 
vornherein erwarten, dass die Befähigung zum Unterricht vom Ohr aus nicht 
unbedingt an bestimmte Gruppen gebunden ist. Von den 144 Hörorganen 
waren 53, d. h. 36,8% für Hörunterricht geeignet befunden worden. Die- 
selben vertheilen sich auf die einzelnen Gruppen wie folgt. 
Von den 13 Ohren der Gruppe I (Inseln) war keines geeignet; das liegt 
sowohl an dem kurzen Tonbereich, wie auch an der meist sehr geringen Hör- 
Intensität, 
Unter den 18 Ohren der Gruppe II (Lücken) war eines geeignet (Haupt- 
tabelle Nr. 47, rechts). Auch die anderen Untersucher haben wiederholt bei 
Lücken im Tonbereich Sprachgehör vorgefunden: doch ist dies stets als Aus- 
nahme zu bezeichnen. 
Die Gruppe III wies nur ı Ohr auf, und dieses hatte zufällig Sprach- 
gehör, Die Gruppe III ist in allen Untersuchungsreihen schwach besetzt, da- 
ner statistisch nur mit Vorsicht verwendbar. 
Bei Gruppe IV waren unter 13 Ohren 2, bei Gruppe V unter 14 Ohren 
? für Hörunterricht befähigt, das entspricht rund 15%, 
Im Gegensatz hierzu befanden sich in Gruppe VI unter 49 Ohren 
46 mit Lautgehör, das sind 93,9%. Hier ist also Regel, was bei den anderen 
Gruppen nur als Ausnahme bezeichnet werden kann. 
Das gegenseitige numerische Verhalten der Gruppen geht am besten 
aus einer Zusammenstellung aller mit der continuirlichen Tonreihe vorge- 
nommenen Taubstummenuntersuchungen hervor, Es dient dazu, eine kleine 
‚on Schmiegelow !) entworfene Tabelle, die durch Eintragung der Befunde 
von Hasslauer und mir ergänzt ist. 
Der Prozentsatz der in den mittelfränkischen Anstalten vollkommen 
gehörlos gefundenen Ohren (25 “°) nähert sich den Ergebnissen von Bezold 
und Schwendt-Wagner und wird nur von Kickhefel unterboten. Der 
Prozentsatz bei Gruppe VI (34%) unterscheidet sich nur wenig von Bezold’'s 
zweiter Untersuchungsreihe, von Schwendt-Wagner und Kickhefel. 
Die graphische Darstellung der Hörstrecken pflegte man bisher nach 
Bezold’schen Gruppen geordnet vorzuführen. Wenn diesmal in Tabelle IV 
es 
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