Volltext: Festschrift zur Feier des 50jährigen Bestehens des Ärztlichen Vereins Nürnberg

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2. In neuester 
Zeit hat Kilian’) den Nachweis geführt, dass der erste, welcher die Speise- 
röhre und den Magen mittels ungebogener Röhren besichtigt hat, Altmeister 
Kussmaul gewesen ist, der seine Versuche an einem Schwertschlucker 
machte. Zu Kussmaul kam der geschickte Instrumentenmacher Leiter aus 
Wien, der angeregt durch Kussmaul mit Mikulicz zusammen ein Instrument 
construirte, wie es auch jetzt noch mit geringen Veränderungen in Anwendung 
kommt. Kussmaul gebührt deshalb neben Mikulicz das grosse Verdienst 
die Oesophagoskopie als klinisch praktische Methode mitbegründet zu haben. 
Die Erfolge, die Mikulicz gleich von Anfang an mit der neuen Unter- 
suchungsmethode hatte, waren für die Brauchbarkeit der Methode beweisend. 
Fremdkörper, Schleimhautrisse, Narbenstricturen der Speiseröhre, ein Aneurysma 
der Aorta etc, konnte er dadurch diagnosticiren. 
Nach Mikulicz waren es vor allen Dingen Hacker, Rosenheim 
5Störk und Kelling, die sich um die Oesophagoskopie besonders verdient 
gemacht haben. Letzterer dadurch, dass er ein gebogenes Instrument construirte 
das erst nach der Einführung gestreckt wird, sodass es möglich ist, noch 
bei manchen Fällen die Oesophagoskopie auszuführen, bei denen es mittels 
der starren Röhren misslingt. Rosenheim hat an dem ursprünglich Miku- 
licz’schen Instrumente verschiedene, zweckentsprechende Aenderungen vor 
genommen, 
Das Instrumentarium, das ich benütze, ist das von Mikulicz angegebene 
und durch Rosenheim modificirte. Verschiedene, 25--40 cm lange Metall. 
tuben, sind mit genau in die Röhren passender Führung armirt, die vorne 
ein 1—3 cm langes, cylindrisches Gummistück trägt. Durch dies Gummi- 
stück wird die Einführung erleichtert und vielleicht ungefährlicher gemacht, 
Die Metallröhren besitzen ein Lumen von 7—14 mm, je nachdem man eben 
bei Erwachsenen oder Kindern operirt, und sind an ihrem Anfangstheil 
cylindrisch erweitert, so dass man bequem das auch zur Cystoskopie ver 
wandte Kaspar’sche Electroskop als Beleuchtungsquelle zum Reflectiren des 
Lichtes anbringen kann. Ich ösophagoskopiere wie Hacker und Rosenheim 
in Rückenlage des Patienten mit frei herabhängendem Kopf, andere bevorzugen 
die Seitenlage wie Mikulicz und Gottstein’, wieder andere wie Störk 
die sitzende Stellung. 
Ich habe nie Veranlassung gehabt, eine andere Stellung als die Rücken: 
lage zu versuchen, weil ich damit immer zum Ziele gekommen bin. Der 
Patient soll nüchtern sein, da etwaig vorhandene Speisereste, zumal bei 
Stenosen des Oesophagus die Besichtigung stören würden, beziehungsweise 
zu Irrthümern führen könnten, Vor der Einführung wird der Rachen, besonders 
die hintere Rachenwand und der Sinus pyriformis cocainisiert (10% Lösung). 
So ausgiebige Cocainisierungen, wie sie von Gottstein vorgeschlagen 
wurden: Cocainisierung des Kehlkopfes etc. habe ich nicht nöthie gehabt 
!) G. Kilian, Deutsche Zeitschrift für Chirurgie Bd. LVIIL 
?) Georg Gottstein: Mittheilungen aus den Grenzgebieten der Medizin und Chirurgie VI 
Bd. IV. 1900.
	        
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