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gebäude und der Desinfektionsanstalt begrenzt. Das kleine, noch mit Häusern
bebaute Eck an der Brücken- und St. Johannisstrasse wird möglichst bald
fallen, um Gräbern Platz zu machen.
Doch zurück zu den Lebenden: Die Fürsorge für die Aermsten der
Armen für die unehelichen Kostkinder ist in der Stadt einem gut wirken:
den Verein (als controlirenden Damen) übertragen. Weitere Wohlthätigkeits-
vereine, so der Verein für Ferienkolonien, der Jugendhort zur Beschäf
tigung der Schuljugend ausserhalb der Schulzeit, die vielen Kinderbewahr-
anstalten, die Pflege- und Krippenanstalt, der Verein für Kranken-
pflege, der Martha-Maria-Verein, der denselben Gedanken verfolgende
zum Unterhalt der Niederbronner Schwestern, oder der israelitischen
Krankenpflegerinnen, der Engelthaler Heilstättenverein für beginnende
Tuberkulosefälle bestimmt, das Wöchnerinnenheim — kurz, die grosse Zahl
der genannten Namen sagt schon wie gross die werkthätige Liebe auf dem
Gebiet der sozialen Wohlthätigkeit ist,
Erwähnung möge noch vor allem finden das vorzüglich eingerichtete
neue Krankenhaus und das neue Waisenhaus.
Das Sebastianspital wird in 2—3 Jahren gleichfalls in einem statt
lichen, hygienisch einwandsfreien Bau seinen Platz finden.
Der Krankentransport wird durch Mitglieder der freiwilligen Sanitäts-
Haupt-Colonne in mustergiltiger Weise ausgeübt, ebenso die Nothilfe.
Die dicht am Johanniskirchhof liegende Desinfectionsanstalt ist mit 2
Rietschel & Henneberg’schen Dampfdesinfectionsapparaten ausgerüstet und
erfreut sich, was ausdrücklich erwähnenswerth erscheint, der zunehmenden Gunst
und Benützung seitens des Publikums. Neuerdings wird ein besonderer Raum
in dem Anwesen der Desinfectionsanstalt bereitgestellt, woselbst die Formalin-
desinfection vorgenommen werden kann. Die Durchführung dieser Art von
Desinfection — d. h. soweit eben möglich --. für die allgemeine Desinfection
ın den Wohnungen findet sich in Vorbereitung.
Ein die Desinfectionsanstalt in besonderer Weise in Anspruch nehmender
Industriezweig sind die hiesigen Borsten- und Pinselfabriken. Die schon seit
einer Reihe von Jahren in Nürnberg bestehenden ortspolizeilichen Vorschriften
zur Verhütung von Milzbrandansteckungen sind neuerdings reichsgesetzlich
festgelegt und bestätigt worden. Noch harren aber in dieser Industrie eine
Reihe von Fragen gewerblicher und sanitätspolizeilicher Natur ihrer Erledigung
und finden insbesondere z. Z. weitere, an anderer Stelle zu besprechende
Versuche statt.
Eine Reihe anderer polizeilicher Verordnungen, als Vorschriften zum
Schutze des Lebens und der Gesundheit sowie in Bezug auf Seuchen, mögen
als Ueberblick über die gemeinsame hygienische Thätigkeit der k. Medizinal-
behörde und des Stadtmagistrats wenigstens mit den Titeln hier benannt sein,
[ch meine
a) Vorschriften in Bezug auf Leichenwesen, ansteckende Krank-
heiten und Viehseuchen, {Seuchenpolizei, Desinfectionsordnung.)
