Volltext: Festschrift zur Feier des 50jährigen Bestehens des Ärztlichen Vereins Nürnberg

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bestimmen, da war natürlich mein erster Gedanke der, dass diese neue Unter. 
suchungsmethode den stringenten Beweis bringen könne und müsse dafür, ob 
die Annahme richtig sei, dass die Vergrösserung der Herzfigur bei Bleich- 
süchtigen nicht von einer Vergrösserung des Herzens, sondern nur von einem 
weiteren Anliegen des Herzens an der Thoraxwandung in Folge Retraction 
der Lungenränder abhänge, War die Annahme richtig, so durfte der Herz- 
schatten des Orthodiagrammes gegen die Norm nicht vergrössert sein. 
Es hat ziemlich lange gedauert, bis wir in den Besitz des Moritz’schen 
Apparates durch die Münchener Voltohm-Gesellschaft gelangen konnten und 
dann bedurfte es einer längeren Zeit zur Einübung. Letzter ist um so noth- 
wendiger, als es unabweisbare Bedingung ist, dass nur in einer mittleren 
Respirationsphase gezeichnet wird, da man nur dadurch vergleichbare Bilder 
erhält. So konnte die Zahl der Untersuchungen noch keine grosse sein, die 
Bilder sind aber sicher und gleichmässig geworden und decken sich dieselben 
vollkommen mit denen, welche der Nachfolger des Herrn Collegen v. Ebner 
im Abtheilungs-Dienst gezeichnet hat. 
Die Bilder ergeben alle, wie Oben bemerkt ist, die auffallende Quer- 
verlagerung des Herzens auf dem schlecht athmenden, entspannten Zwerchfell 
and fügen damit meinen früheren Aufstellungen einen neuen Beweis hinzu; 
sie geben aber auch dass wirkliche Vergrösserungen des Herzens nicht 
vorliegen, 
Moritz hat bereits darauf aufmerksam gemacht, dass die Grenze des rech- 
;en Herzens überhaupt weiter hinausgehe nach rechts als man gewöhnlich anzu- 
nehmen geneigt sei, und dass die Perkussionslinie nach links fast ausnahms- 
'os über das Ziel des Orthodiagrammes, also die thatsächliche Herzgrösse 
hinausschiesse. Diese Beobachtung haben wir regelmässig gemacht, doch 
muss bekannt werden, dass man diese Fehler fast ganz vermeiden kann, 
wenn man sich mit dem Perkussionsmodus dem Bedürfniss anpasst, Wie 
College v. Ebner bemerkt hat, muss der Finger, der als Unterlage dient, sehr 
stark angepresst werden und der Schlag mit der perkuttierenden Fingerkuppe 
muss kurz, stossweise und nicht elastisch abspringend ausgeführt werden. Ich 
habe mich mittlerweile -— entgegen meiner früher geäusserten Meinung — 
hinreichend davon überzeugt, dass man mit dieser mehr palpatorischen Per 
zussion auch rechts erheblich weiter kommt. 
Bei nicht zu fetten Personen gelingt es immer, die nach Aussen konvexe 
nach der Zwerchfellslinie hin sich einbiegende Linie des Herzrandes heraus 
zu bekommen. 
Nach links zu kommt man bei vorsichtiger, nicht zu lauter Perkussion 
der Wahrheit auch näher, wenn auch freilich trotzdem die Dämpfung meist 
noch etwas zu weit nach links fällt, noch ausserhalb vom Spitzenstoss. 
In dem letzteren Umstande scheint aber auch das Correctiv des »Zu Viel« 
der Perkussionsgrenze zu liegen. 
Nach dem Eindruck, welchen ich von den bisherigen Untersuchungen 
zewonnen habe, müssen wir uns mit der Perkussion, ihrer Methode und Figur
	        
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