vorhob, welche ihrer Gerichte uns, sprich: mir, be—
sonders gut geschmeckt hätten.
In diese Strohwitwerzeit meines Vaters fällt
auch der erste weitere Ausflug, dessen ich mich ent—
sinne. Am ersten Tag über Wiesthed (Wiesentheid),
Pri⸗eschti (Prichsenstadt), Volkach, Gaibach, wo wir
uns die Konstitutionssäule in der Nähe, wenn auch
nur von unten ansahen, nach Zeilitzheim und Ober—
eisensheim zu dem ernsten Pfarrer B., am anderen
Tag den gleichen Weg mit geringen Abweichungen
wieder zurück. Aber es ging ja in jener Zeit
schon der Aufnahmsprüfung entgegen, der Auf—
nahmsprüfung in die Lateinschusle. Das „Zeitaus—
kaufen“ unterließ mein emsiger Vater daher auch bei
dieser Gelegenheit nicht, wollte er mich doch gleich
nach 1 Abringen. Das bedeutete zwei Jahrespensa
Latein! Darum zog er bald, nachdem wir hinten
beim Nachbar W. vorbei, an den Resten des alten
Grabens hin, bei der „We-id“ — dem anderen
Weiher des Ortes — vorüber, durch unseren Kar—
toffelacker die Straße nach Wiesentheid gewonnen
hatten, aus seiner weiten „Pfarrerstasche“ das
Oktavbüchlein mit den halbgebrochenen Seiten und
dem Einband aus steifem, blaßblauem Aktenpappen—
deckel und verhörte von Zeit zu Zeit eine Portion
Wörter, die er selbst für mich mit seiner klaren und
zierlichen Schrift darinnen aufgestapelt hatte. So
wurde uns beiden der Weg kurz, nur das Pflaster
von Volkach, wo wir meines Wissens Mittag machten,
tat uns weh. Auch kaufte mir dort mein lieber Vater
zur Erfrischung Birnen, die feilgehalten wurden. Mir
kam das merkwürdig vor; denn unser Silberbirn—
baum gab sie umsonst, und erst im Kartoffelacker,
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