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heiteD:
„ 1901
Masern (3 Wochen), anschliessend an die Masern eine Magen-Darmstörung,
Störungen von Seiten des Blinddarms nie vorhanden.
Am 29. Mai 1901 früh 10 Uhr plötzlich erkrankt mit leichten Leibschmerzen.
Mittags mehrmals Erbrechen und Schwäche. Abends stärkere Schmerzen in der
Blinddarmgegend, Unbehagen.
Am 30. Mai hielten die Erscheinungen an, jedoch sistirte das Erbrechen.
Temp. abends 38,8%.
In den nächsten Tagen hält das mässige Fieber an, Temp, bis 39,1°
Dabei bildete sich Dämpfung und Resistenz in der Blinddarmgegend aus,
Stat. praes, Am 5. Juni 1901. Mittlerer Ernährungszustand. Abdomen
mässig meteoristisch, die rechte Unterbauchgegend ganz wenig flach vorgewölbt,
Ueber dem Poupart’schen Bande Resistenz, welche sich nach oben bis über die
Sp. a. s. und nach einwärts bis über die Mitte des Poupart’schen Bandes erstreckt.
Ueber der Resistenz gedämpfter Percussionsschall mit starkem tympanitischen
Beiklang. Temp. 39,3°. Puls 90. Vom Rectum aus kein Tumor zu fühlen,
Operation: Chloroformnarkose, Flankenschnitt. Subperitoneales Zellgewebe
entzündlich infiltrirt. Eröffnung des Peritoneums entleert reichlich stinkenden
Eiter. Grosser Kothstein in der Abscesshöhle, Wurmfortsatz ziemlich lang,
vollständig gangränös, Mesenteriolum ebenfalls brandig. Kothstein war aus einer
Perforation ganz nahe des Appendixinsertion ausgetreten. Wurmfortsatz noch
zwei Kothsteine enthaltend, wird dicht am Coecum abgetragen. Tamponade,
Am ersten Tage nach der Operation noch leichte Temperatursteigerung
bis 38,3% Puls 94.
Weiterhin reaktionsloser Verlauf und Heilung. Leichte Vorwölbung der
Narbe, keine Hernie.
18. O......., Bankkommis, 22 Jahre alt, aus N. Litt viel an Stuhl-
verstopfung. Vor 8 Wochen Leibschmerzen, 3 Tage lang, die aber den Kranken
nicht hinderten, in’s Geschäft zu gehen. Vor 8 Tagen plötzlich unterwegs bei
einer Radtour erkrankt mit heftigen Leibschmerzen, darauf in der Nacht Er.
brechen. Seitdem bettlägerig. Beständig grosse Schmerzen in der rechten
Unterbauchgegend, grosse innere Unruhe. Temperaturen in der Achselhöhle ge-
messen, sollen nur wenig febril gewesen, Puls nie über 90 gestiegen sein.
Stat, praes. 3. Okt. 1901. Kräftig gebauter Mensch, mager, elend aus-
sehend, grosse Apathie. Temperatur 40,0, Puls 100 kräftig. Leib nicht auf-
getrieben. In der rechten Unterbauchgegend eine ausgedehnte derbe Resistenz
und Dämpfung bis in die rechte Lendengegend, Im Mastdarm die vordere
Wand durch einen prallen Tumor vorgewölbt.
Operation: Chloroformnarkose. Flankenschnitt von d. Spina a, s. bis in
die Nähe der Symphyse. Subseröses Fettgewebe stark infiltrirt. Aus dem bei
der Ablösung vom Beckenboden eingerissenen Bauchfell quillt massenhaft grün-
gelber ziemlich dickflüssiger Eiter mit Gasblasen vor, bald auch gangränöse cir-
culäre Fetzen der Appendix. Nach breiter Eröffnung des Peritoneums zeigt
sich, dass nach unten innen die Abscesshöhle abgeschlossen ist, nach oben und
hinten aber sich noch durch einen Gang weiter fortsetzt, Es wird deshalb die
Wunde bis zur hinteren Axillarlinie erweitert und ein zweiter grosser Abscess
in der Lendengegend eröffnet. Die Innenwand der so nun geschaffenen grossen
Wundhöhle wird vom Coecum resp. Colon gebildet. In den „schwartigen,
schwieligen Abscesswandungen die Appendix nicht aufzufinden. Ein Kothstein
wird mit dem Eiter entleert. Rectale Untersuchung ergibt, dass der Tumor
kleiner geworden. Nach Entleerung der Blase mit dem Katheter verkleinert er
sich noch mehr. Es wird deshalb von einer Punktion resp. Incision des Tumors
vom Mastdarm aus abgesehen.
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