Die Sterblichkeit in Nürnberg unter dem Einfluss hygienischer
Massnahmen
Dr. F. Goldschmidt.
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Als im Jahre 1877 zum ersten Male der Deutsche Verein für öffentliche
Gesundheitspflege in Nürnberg seine Jahresversammlung abhielt, bot der hiesige
Verein für Öffentliche Gesundheitspflege den Theilnehmern an jener Ver-
sammlung eine Festschrift dar, welche eine Darstellung und Uebersicht der
sanitären Verhältnisse Nürnbergs sowie der Anstalten und Einrichtungen, welche
in älteren und jüngeren Zeiten zur Erhaltung und Wiederherstellung der Gesund-
heit in der Stadt Nürnberg getroffen worden sind, enthielt. In dieser Fest-
schrift findet sich auch aus der Feder Gottlieb Merkel’s eine Arbeit über
die Sterblichkeitsverhältnisse seit dem Jahre 1861.
Wohl sind seit dieser Zeit aus verschiedensten Anlässen wieder Fest-
schriften zum Empfange gelehrter Gesellschaften verfasst worden, wohl fanden
in einer jeden die Sterblichkeitsverhältnisse in Nürnberg gebührende Berück-
sichtigung, aber ein Rückblick auf einen längeren Zeitraum, eine einigermassen
erschöpfende Bearbeitung dieser Verhältnisse, in ähnlich umfassender Weise,
wie Gottlieb Merkel sie für die Jahre 1861-—1876 gegeben hat, ‚wurde
nicht wieder versucht, Und doch ist es gerade verlockend und verführerisch,
die Sterblichkeitsverhältnisse des letzten Vierteljahrhunderts, also gerade der
Zeit von 1876 an, im Zusammenhange zu studieren und nachzuforschen, ob
dieselben in diesem Zeitraume und im Vergleiche mit früheren Zeiten sich
wesentlich geändert und verschoben haben; auch ist es von ganz besonderem
Interesse, zu untersuchen, ob etwa sich herausstellende Aenderungen in einer Ab-
hängigkeit stehen von den grossen hygienischen Werken und Massnahmen, welche
ın den letzten Jahrzehnten des abgelaufenen Jahrhunderts geschaffen wurden,
Fallen doch in diesen Zeitraum die gewaltigen Fortschritte der Hygiene,
die nicht ohne Einfluss auf die Volksgesundheit bleiben konnten.
Für die nachfolgende Darstellung der hygienischen Schöpfungen der
Neuzeit stand ungedrucktes Material mir nicht zu Gebote; das Material für
den ersten Theil schöpfte ich aus den Festschriften, die anlässlich der in
Nürnberg tagenden Versammlungen der Gesellschaft deutscher Naturforscher und
Aerzte (1893) und des Deutschen Vereins für öffentliche Gesundheitspflege
(1899) den Festtheilnehmern dargeboten wurden, das für den statistischen
zweiten Theil aus den alljährlich erscheinenden Berichten über die Gesund-
heitsverhältnisse und Gesundheitsanstalten in Nürnberg.
Gleich anderen deutschen Städten hat auch Nürnberg, unterstützt durch
seine Lage, durch seine Bedeutung als grösste Industriestadt Bayerns, und
nicht zuletzt durch seine glanzvolle Vergangenheit in dem abgelaufenen Jahr-
hundert rapid zugenommen. Im Jahre 1806 ging Nürnberg mit 25176 Ein-
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