Volltext: Festschrift zur Feier des 50jährigen Bestehens des Ärztlichen Vereins Nürnberg

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Formen, die mir vorkamen, also Formen, die für den kosmetischen Endeffekt 
der Behandlung sehr günstig lagen. Der beträchtliche Antheil, der auf die 
Lokalisation an den Unterschenkeln trifft, dürfte sich wohl überall nachweisen 
iassen. Hier wiegen übrigens — wohl allgemein —- die echt gummösen 
Bildungen vor. 
Zu der vor Jahren eine Zeit lang sehr eifrig erörterten Frage: Syphilis 
ınd Reizung kann ich nur drei Beobachtungen bringen: 
1) 13. Februar 1888. W. 35 Jahre alt, Kaufmann, hat 1871 Lues sich 
zugezogen, die mit einer ‚einzigen Pillenkur behandelt worden ist. Er hat 1876 
zeheirathet. Frau und 2 Kinder (11 und 9 Jahre alt) sind gesund. Weihnachten 
1886 trat im 4. Monate, März 1887 im 2. Monate bei der Frau Abortus ein. 
Die Affektion, derentwegen er mich aufsuchte, ein tuberöses Syphilid der linken 
Palma, besteht seit 1882 und ist damals, wie er sich genau erinnert, aufgetreten 
m fast unmittelbaren Anschluss an eine Verletzung der linken Hohlhand. die 
ar sich beim Abspringen vom Pferdebahnwagen zuzog. 
2) 15. November 1899. N., 36 Jahre alt. Die Lues datirt von 1887; 
die Behandlung bestand in 2 Innunetionskuren. Im Sommer 1899 war Patient 
wegen einer Mastdarmfistel operirt worden, Im Verlaufe der Nachbehandlung 
entwickelte sich ein sehr hartnäckiges und quälendes Eczem der Analgegend 
ınd beider Nates. Wegen dieses Eczems wurde ich consultirt. Unter Theer-Sitz- 
bädern und Tumenolpaste begann das Eczem abzuheilen, als sich in der ersten 
Dezemberwoche fast von einem Tage zum andern auf der rechten Hinterbacke 
in dem noch eczematösen Gebiete ein etwa handtellergrosser Herd eines 
‚uberoserpiginösen Syphilides entwickelte. 
3) 27. April 1901. Frau B., 52 Jahre alt, Polizeidienersfrau, consultirt 
mich wegen eines chronischen Eczems des rechten Unterschenkels, Mitte Juni 
war dasselbe fast vollständig abgeheilt. Am 24. September stellt sie sich wieder 
vor mit drei grossen gummösen Ulcerationen des rechten Unterschenkels, Unter 
Jodkalibehandlung war schon am 11. Oktober völlige Vernarbung der Geschwüre 
zu Stande gebracht. Irgend welche Daten üher die luetische Infection waren 
nicht zu eruiren, 
Zweifellos dürfen wir bei diesen drei Fällen, den bekannten Anschauungen 
J. Neumann’s folgend, annehmen, dass im ersten Falle das Trauma, in den 
beiden letzten der entzündliche, eczematöse Process in loco latente Keime 
der seit Langem schlummernden Syphilis zu thätigem Wachsthum geweckt 
nat. Im Fall I ist noch von besonderem Interesse, dass, wie die beiden 
Aborte der Frau zu beweisen scheinen, im Anschluss an den lokalen Process 
auch die Diathese selbst, die syphilitische Durchseuchung der Säftemasse, von 
Neuem in Erscheinung getreten ist. 
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Die folgende kleine Tabelle bringt für 119 Fälle (bei den übrigen fehlen 
mir die entsprechenden Aufzeichnungen) die Angabe der Behandlung während 
der Frühperiode, Zum ersten Fache stellt das Hauptkontingent die unver- 
mittelte Spätsyphilis. Ferner sind hier neben den gar nicht auch die nur mit 
Jodpräparaten oder hydriatischen Methoden im Frühstadium Behandelten 
aufgeführt. Als verzettelte Kuren habe ich diejenigen zusammengefasst, bei 
denen ein oder auch mehrere Mal einige wenige Innunctionen oder 1—2 
Iniectionen gemacht worden sind. 
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