Durch die Via mala.
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lichtgelockten Knaben. Die Fahrt geht weiter.
Ein flüchtig Grüssen nur — der Menschen Los!
Der Schaffner meldet: Reichenau!
Schönau müsste es heissen. Das alte Schloss
liegt da, wo sich das lustige Kleeblatt, die Rhein-
geschwister, die Hand reichen und von jetzt an
miteinander fortstürmen in die weite Welt. Ach,
dass ihr’s so eilig habt, wartet noch ein Weilchen!
Es ist so schön daheim, und so hässlich draussen
in der Welt mit ihrem Rennen und Jagen, und
nicht nur Rebenblut fliesst an euren Ufern.
Zieht euch das Gold, der Nibelungen Hort, das
die Nixen hüten; drängt euch die Lust hinaus,
zu wirken und zu schaffen; die Sehnsucht nach
eurem alten Vater, dem Ocean? Glück auf die
Reise! Grüsst mir mein Vaterland, das Gott
behüt!
Wie sie herausstürzen aus den Schluchten mit
mächtigem Gebraus, ringsum von dichtem Hoch-
wald gehütet! Das Schloss gehört jetzt dem
alten Bündner Geschlechte derer von Planta.
Ehedem war es auch einmal eine Erziehung's-
anstalt, an der Zschokke und auch der spätere
König Louis Philipp, welcher der Revolution
wegen hierher geflüchtet war, als Lehrer wirkten.
Schicksal des Menschen!
Die Bahn fährt nun immer mehr aufwärts,
ins Hinterrheinthal hinein, welches von hohen