Volltext: Nach Arosa!

In der treudeutschen Reichsstadt. 13 
Nun bin ich in der Kaiserburg, deren ältester 
Teil von Barbarossa erbaut worden ist. 
Im schönen, von Altanen umgebenen Burghofe, 
inmitten hoffnungsgrünen Grases, steht in tiefem 
Schlafe die altehrwürdige, jetzt verdorrte Kuni- 
gundenlinde. Kein Himmelsblau, kein Sonnen- 
strahl vermag die Schläferin mehr zu erwecken. 
Wo sind all die freundlichen Herzblättchen, wo 
ist Lindenduft und Vogelsang? Dahin, dahin, 
wie die *Menschen, die in ihrem grünen Schatten 
so manchen süssen Traum geträumt! 
Aus den Fenstern der wohnlichen Gemächer 
schaut der Blick auf die alte Stadt mit ihren 
roten, spitzen Ziegeldächern und hinüber in das 
sonnigheitere fränkische Land. 
Bald stehe ich vor dem Dürerhaus. Ich ziehe 
an einer alten Klingel, nach längerem Warten 
öffnet sich die Thür wie von selbst, ich trete in 
den düstern Hausflur, weiss nicht wohin, tappe 
mich endlich zu einer kleinen Treppe und gelange 
ins Flurstübchen, vielleicht sechs Stufen höher 
liegend und schaue durch ein kleines Schiebe- 
fensterchen mit Butzenscheiben hinab auf die 
Gasse, hinauf zur Burg. Vollends die Stiege hin- 
auf, komme ich in die Dürerzimmer. Eine ältere 
Frau, deren Mann Kunstmaler ist, führt mich 
herum. Sie muss einst bessere Tage gesehen 
haben, ein Kummer muss sie drücken; wie über
	        
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