Volltext: Hans Sachs und andere Dichter des 16. Jahrhunderts

Gedichte. 
Nun geschah es, daß derselbe Gesell' 
Erschlagen ward, kam in die Höll', 
In des Teufels Küche, die heiße Glut, 
Da geschah ihm, wie man solchen thut. 
Ein junger Teufel kam herein, 
Daß er ihn Mores lehrte fein, 
Der blies das Feuer, macht ihm heiß. 
Der Landsknecht sprach: Ich nimmer weiß, 
Was ich that vor den andern dir, 
Die fern mit Plagen bleiben mir, 
Daß du bist so auf mich erpicht!“ 
Der Teufel sprach: „Ei, weißt du nicht, 
Wie zu der armen Frau du kamst, 
Die einz'ge Kuh da mit dir nahmst? 
Ein andrer nähm', wenn ich nicht nähm', 
Also auch hier ein andrer käm', 
Wenn ich's nicht wär', der dich anblies, 
In des Teufels Namen willkommen hieß!“ 
Wer seinen Nächsten ohn' Ursach' kränkt 
Und doch noch auf Entschuld'gung denkt, 
Den mit der Antwort man weise ab, 
Die hier der Teufel dem Landsknecht gab. 
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2. Vom Bauern und dem Goillt Herkules. 
Es hatt' ein Bauer einen Karren geladen, 
Damit fuhr er zu großem Schaden 
Mitsamt den Pferden in eine Pfützen, 
Da blieb er in dem Kote sitzen. 
Da rief er an Gott Herkulem, 
Daß er des Jammers sich annähm', 
Und hülf' ihm jetzt aus diesem Kot, 
Kein Mensch könnt' helfen in solcher Not. 
Da rief eine Stimme vom Himmel herab: 
„Keinen größ'ren Narren gesehn ich hab'! 
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