Volltext: Hans Sachs

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Bolen Haben ein drohendes Abmahnungsfchreiben nach 
denr andern ausgehen lafjen und gemeint, daß fie fich 
nicht genug wundern fönnten, was für ein Wahufiun 
die meiften Einwohner der Stadt befallen, dajz fie die 
verfluchten und aufrührerifdhen Lehren der Abtrünnigen 
(ieber hören wollten, alg die Sitten und Borfdhriften 
der allgemeinen Rirche, daß fie den Zorn Gottes auf 
has Land hHerabziehen würden, wenn fie fo das Hei: 
fige entweihen und das Oberfte zu unterft fehren wür- 
den. Allein die Breslauer hielten fih nicht verbun: 
den, darauf zu achten.“ — 
„Da ift in eurer Stadt alles gerade jo vor fid 
gegangen, wie bei uns in Nürnberg,“ unterbrady Hans 
Sachs den Erzähler, „überall derfelbe Kampf der 
Wahrheit gegen Lüge und Berdächtigung. Sin evan- 
gelijches Herz kann aber nicht ohne Nührung bleiben, 
wenn e3 erwägt, wie dag darnieder gehaltene Cvange- 
fium fröhlidh wieder aufgefproßt ift, einen feftgetrete= 
nen Keime gleich in der Erde. Freilich giebt e$ leider 
aller Orten auch gar viele, die fhreien über den alten 
Aberglauben und haben doch kein Herz für den gerei: 
nigten Slauben; fie ergießen fig in Schhmähungen 
über Priefter, Mönche und Nonnen, und haben doch 
feloft für Hriftlidhe Tugenden feinen Sinn, Talfche 
Chriften, die fi evangelifh rühmen und bringen doch 
feine Frucht, find wie Wolfen ohne Regen. Der 
Kirche Leiden währt wohl jhon geraume Zeit, aber
	        
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