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dargeftellt, Ale diefe Figuren find vergoldet, aug-
gezeichnet durch Zierlichteit und von hoher BoNendung,
Nirgends giebt’8 was Schöneres der Uıt. — Weiter
find „der englifgde Gruß,” „die Frohnwage“
und „das jüngfte Sericht“ bewundernswerte
Runftwerfke.
Dann die Sebaldskircdhe mit ihren beiden
82 Ellen hohen, einfachen und fehlanken Türmen,
der eine mit goldener, der andere mit filberner Spige.
Und darin das Sebaldsgrab! Das befonders be:
trachtet und ihr werdet unferer Stadt ficher den erften
Plagß hinfichtlih feiner Kunfiwerfe zuerfennen. Das
St. Sebaldägrab nämlich ift Peter BVijchers höchftes
Meifterwert und das KFöftlichfte Denkmal der Kunft,
Den Sarg mit den Reliquien unıgeben die 12 Apoftel,
und von diefen fagt man allgemein, daß fie zu dem
ollendetfien gehören, was der Erzguß je hHervorge:
bracht hat. Höher oben befinden fid 12 Kirchen:
bäter und dann noch 72 Figuren zur Ausfhmückung
und Bereicherung des Ganzen; oben zufanımengewölbt
und mit Zürmden und Zinnen in drei Woteilungen
gefhloffen, prangt zu oberft das Chriftuskind in der
Mitte, Anı Unterfogß des mit Gold- und Silberblech
überzogenen Sarges find Basrelief$ angebracht, Sce=
nen aus dem Leben des heiligen Schald darfielend,
An diefent Kunftiwerke hat Peter BVijcher mit feinen
5 Söhnen 13 Jahre gearbeitet.