Volltext: Hans Sachs

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Haftigfeit der ebangelifdhen Bürgerfhaft der Stadt. 
Mit begeifterten Worten fprah er feine Zuverficht 
aus, wobei er indes von dem Matsherrn mit der 
rage unterbroden wurde, ob er denn fhon die 
neuefte Bulle des Baypftes kenne? Als Hans Sachz dies 
yerneinte, meinte Spengler, daß au) von Seiten 
Roms neue Gefahren im Anzuge feien, die man Feines: 
weg unterfhäßen dürfe. „Papft Paul 111,“ fo be- 
richtete er, „hat foeben ein allgemeines Konzil nad 
Maniua ausgefchrieben und zwar mit dem unverhüllt 
ausgefprodhenen Zwede, die Iutherifghe Keßerei auszus 
yotten.“ 
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Hans Sachs Hörte diefe Nachricht mit flammen= 
dem Zorn, und entrüftet fagte er: „Da meine iq 
doch, daß der Bapft ich verrechnet haben wird. Nimmer 
werden die proteftantifjhen Fürften ein anderes, denn 
ein freies, von Nom unabhängiges Konzil anerkennen. 
Sodann hat früher bereit Dr. Luther darauf Hinge- 
miefen, daß der Bapft keinen Srund der Schrift hat, 
zu behaupten, er allein dürfe ein Konzilium berufen. 
Und ferner, daß die Päpftlihen auf dem Konzil vor 
allen Stücken darüber folten Handeln, daß das Uns 
wefen mit Ablaß, Bullen, Beichtbriefen, Wallfahrten, 
Seelenmeffen aufhüre, daß der Papft müßte feine welt- 
liche Macht und Pracht ablegen, dieweil fein Amt 
nicht8 anders fein foll, denn täglich weinen und beten 
für die Chriftenheit und ein Erempel aller Demut
	        
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