Volltext: Hans Sachs

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Schmerz hätt’ ich weniger zu tragen gehabt, und man- 
herlet fündige Gedanken wären nicht durch meine 
Seele gefahren. Und wenn ih bedenke, wie gut ihr 
feid, wie teilnehmend, da doch felbft unjere nächften 
Verwandten hart und undbarmherzig find, dann weiß 
ih wohl, woran ich bin.“ 
„Brüfet alles und behaltet das Sute,“ nahm 
Sans Sachs das Wort. „Seht, lieber Stief, das 
haben wir befolgt und find fonach kutherijdh geworden. 
Und wenn e8 euch um die Wahrheit zu thun ift, fo 
rate ich eud: Brüfet! Das Übrige wird fig von 
jelbft finden, wenn ihr euch) der Wahrheit ergeben 
wollt. Dagegen werdet ihr vorderhand gut ihun 
nicht alle8 zu glauben, was von den Feinden des Cvan- 
geliums über Yuther und feine Lehr gejagt wird. Da 
heißt e&$ wohl: 
a8 will der Mönch neues Lehren 
Und die ganz Chriftenheit verkehren? 
Unfer gut Werk thut er verhienen*), 
Wil, man fol den Heilgen nit dienen, 
3u O®ott allein follen wir gelfen?), 
Kein Kreatur mög uns gehelfen, 
Unfer Wallfahrt er auch abftellt, 
Bon Falten, Feiern er nit viel hält, 
Nömifchen Ablaß auch veracht’t, 
Sprit: Chriftus hab’ uns felig g’madt, 
Wer das glaubt, der Hab’ gnug. — 
Yun diefer Mönch ift doch nit Hug; 
1) verhöhnen, 2) fIchreien,
	        
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