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in manden Srädten der Fall wäre, denn auf diefe
Art fönnte der Sradtfaffe aufgeholfen werden, und
mander arme Handwerfsmann fönnte gegen eine ge=
ringe Einlage einen f[hönen Sewinnft aus dem Glücks:
topf erheben und fo feine Nahrung aufbeffern. Die:
fer Borfchlag fand jedoch mehr Widerfpruch als Zu-
immung, weil gar mancher auf diefenm Wege ebenfo
leicht zum Bettler werden fönnte,
Während fo von den ehrbaren Meiltern über
diefe und ähnlide Dinge hin und her geftritten
wurde, faß im einer dunklen Ede des Saanles einer
ganz teilnahmlos da. Er blidte düfter vor fih hin
und fprach mit niemand, wie denn auch niemand fich
un ihn befümmerte, Vor wenig Monaten war er
in Nürnberg angezogen; feiner Fran zur Liebe, die
alg geborne NMürnbergerin fehnlichft in ihre VBaterftadt
fich znrücdgewünfcht, hatte er Schwabach, wo er bis
dahin gewohnt und wo e8 ihm gut gegangen war,
verlaffen, undeseitdem hatte ihn das Mißgefchick auf
allen Wegen verfolgt. Hans Sachs Hatte bereits den
nen angezogenen Meilter kennen gelernt, frat, als er
in jeBt fo einfam und traurig fißen fah, an ihn
heran, reichte ihm die Hand und fagte freundlich;
„Ei guten AYbend, Meilter Stief! Wie geht
28 euch?“
„Schlecht, fehr IAlecht,“ war die Antwort.