Volltext: Hans Sachs

=— 156 — 
€ fommt die Zeit, da wer euch töd't, 
Wird meinen, er diene damit Oott. 
FürchHt’t die nit, die euch den Leib töten, 
Der Seele Können fie nich gensten. — 
Und nehmen fie ung den Leib, 
Sut, Chr, Kind und Weib, 
Mag’s fahren dahin, 
Sie hHaben’8 fein’n Gewinn: 
Das KeihH Gottes muß ung bleiben!“ 
„So fann e8 ja bleiben“ erwiderte Herr Zipfel 
vornehm und höhnend. „Es war eine Täufhung, die 
mein irrer Sinn fid) bereitet. Und wenn ihr vollends 
bettelarıı werdet, zu mir Fommt nicht borgen, bei mir 
findet ihr Feine Hilfe!” — Er nahm feinen Geld: 
beutel vom Tijfche und verlick wutfhnaubend das Haus. 
Eltern und Kind aber umarmten einander und weinten 
fchmerzlich frohe Thränen, Niemand im Haufe font 
mar Zeuge diefes Borfalls gewefen, den man verfchwieg 
und Sott, dem Rächer aller Unbill, anheimftellte. 
Die Ichweren Trauer: und Unglücsfälle Hatten 
auf Frau Kunigunde fo zerftörend eingewirkt, daß ein 
mehrwöchentlidhes Krankenlager davon die Folge war. 
Katharina pflegte ihre gute Mutter ınit edelfter Hinz 
gebung und Aufopferung und fuchte ihre Stelle im 
Hauswefen möglichft auszufüllen, wobei fie in jeder 
Hinfidht von der dankbaren Frau Sighbeth unterftüßt 
wurde. Langfam nur genas die Kranke, doch hatte 
die Familie Kurze Zeit vor dem Weihnachtsfefte die 
Dreude, des Haufes Wonne, Sonn und EChrenkrone,
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.