Object: Deutschland in seiner tiefen Erniedrigung

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hischen Wollust, auch ganz Laster gewesen sein, 
so ists Schauder für die Menschheit, von Glie— 
dern einer Nation, die sich die Große (doch 
vermuthlich auch in moralischer Hinsicht?) aus— 
schlußweise nennt, Handlungen bemerken zu müs— 
sen, die selbst am rohesten Barbaren den Men— 
schen verkennen lassen. Unausbleibliche Folgen 
einer von den französischen Befehlshabern ab— 
sichtlich vernachläßigten Kriegszucht, wodurch dem 
gemeinen Soldaten iede Mißhandlung des Bür— 
gers und Landmanns nachgesehen, sogar in den 
Staaten von Napoleons ersten Bundesgenos— 
sen, nachgesehen wurde. Wo konnte der vor den 
Altären des Bacchus seiner Vernunft beraubte 
Krieger anders hintaumeln, als in die Tempel 
der Cypria, wo tausende einem fürchterlicheren 
Tod, denn selbst auf dem Schlachtfeld, in die 
Sense fielen. Diesen Ausschweifungen fehlt es 
zwar nicht an Vertheidigern. Man beruft sich 
zu ihrer Entschuldigung auf ähnliche Szenen, 
welche die Geschichte aller Kriege aufstellet. Ja, 
man will beweisen, daß der Tapferkeit des Kriegs⸗— 
manns durch Verstattung mehrerer Freiheit, der 
beste Zunder untergelegt werde. Das Gegen⸗ 
theil wäre leicht darzuthun, und längst hat die 
Erfahrung gelehret, daß der Schwelger beim er— 
sten
	        
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