Volltext: Drei Fastnachtspiele

Hans Sachs: Drei Fastnachtspiele. 
Wenn Ihr ihn gern wieder lebend hättet, 
Wie, wenn Ihr ihm verheißen thätet 
Ins kühle Grab drei Pfund Wachs 
Und etwa einen Kloben Flachs, 
Ein silbernes Opfer dazu? 
Vielleicht möcht' er wieder in Ruh' 
Vom Tode kommen zu dem Leben, 
Denn jüngst ist's auch geschehen eben, 
Daß ein Bauer wieder lebendig wurd'. 
Das Weib: 
OQlieber Nachbar, schweiget nur! 
Die Unkosten will ich wohl ersparen: 
Mein Mann gen Himmel ist gefahren, 
Es wär' ja schade und ganz unrecht, 
Daß ich ihn wieder auf Erden brächt! 
Zu voriger Mühe und Arbeit gar. 
Mein lieber Nachbar, ist's nicht wahr? 
Der Nachbar: 
So will ich holen gehn eine Bahr', 
Daß man ihn drauf lege und trage ihn dar 
In die Kirche mit der Prozeßi, 
Auch daß man der Kerzen nicht vergess' 
Und alle Glocken läuten thu', 
Das Weib: 
Ach, mein Nachbar, laßt mich in Ruh'! 
Mein Hans, der liebte Gepränge nicht: 
Eine Mistbahre wahrlich fuͤr ihn genügt. 
Tragt ihn des Nachts zuͤr Kirche geheim, 
daßt Pfaffen und Schuͤler daheim; 
Auch brauchen wir der Kerzen nicht, 
Weil er tot ist und nichts mehr sicht?:; 
Viel weniger darf man läuten than, 
Weil er ja nichts mehr hören kann; 
Was wollten wir denn viel Geld vernarren? 
Prozession 
2 Sieht.
	        
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