Volltext: Drei Fastnachtspiele

Der tote Mann. 
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Die Nachbarin. 
Ach, bringt ihn ehrlich in die Erd'! 
Daäs Laken wird sein seine Heimsteuer 
In dieser Welt; 's ist nicht zu teuer. 
Er ist es wert, der brave Mann. — 
Geht, schaut, wer klopfet draußen an? 
(Die Frau thut die Thür auf.) 
Der Nachbar kommt herein und spricht: 
Meine liebe Nachbarin, sagt mir nur, 
Warum Ihr zuschließt die Hausflur? 
Ich fürchte, Euch ist etwas geschehen, 
Drum komm' ich herein, es zu besehen. 
Das Weib: 
Ach, lieber Nachbar, kommt doch herein! 
O weh des Herzeleides mein! 
Mein Mann ist tot, ich bin verdorben: 
Mir wär' lieber all mein Vieh gestorben. 
Der Nachbar: 
Meine Nachbarin, das ist mir leid, 
Ihr habt ihn lieb gehabt, auf meinen Eid, 
Weil Ihr all Euer Vieh drum wollt geben, 
Daß Euer Mann noch wär' am Leben. 
Meine Nachbarin, was habt Ihr denn für Vieh? 
Das Weib: 
Mein Nachbar, wißt, da habe ich 
Im Haus einen Vogel, Hund' und Katzen, 
Zwei Dutzend Mäuse und ein Dutzend Ratzen, 
Ohne das andere Vieh in meinem Gehäuse!, 
Als Wanzen ohne Zahl, Flöhe und Läuse: 
Die wollt' ich alle drum geben, 
Daß mein lieber Hans noch thät' leben. 
Der Nachbar: 
Ich merk', die Lieb' ist grausam groß 
Zwischen Euch gewesen ohn' Unterloß?! 
Wohnung 
2 Unterlaß.
	        
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