Full text: Hans Sachs

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nDo 
Hans Sachs. 
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Jakob (auf Steffen zeigend). Hier! 
Martin (heimlich zu Steffen). Dies ist 
Der fremde Graf, der gestern angekommen. 
Steffen Gerneigt sich vor Maximilian tief). 
Was ist Euch zu Befehle, hoher Herr? 
Ich bin der Bürgermeister, den Ihr sucht. 
Maximilian (zu Steffen). 
Ich komm, Euch meinen Beifall zu bezeigen 
Mit dem, was ich in Eurer Stadt gesehn; 
Sie strebt dem Guten nach in jeder Art, 
Und überall ist reger Fleiß zu schaun, 
Das muß ich loben. 
Steffen. Mein erlauchter Herr! 
Ihr macht uns überreich durch solches Lob; 
Doch trifft davon ein kleiner Teil nur mich, 
Denn erst seid heute bin ich Bürgermeister, 
Und habe so nur weniges gethan. 
Maximilian. Wenn eine Stadt, wie Nürnberg ich erkannt, 
Sich einen Vorstand wählt, ist zu vermuten, 
Daß es ein Mann von gutem Willen sei; 
Drum werdet Ihr gewiß in kurzer Zeit 
Uns sagen lassen, „er hat viel gethan.“ 
Steffen (mit glänzendem Vergnügen). 
Ihr seid so gnädig, mein erlauchter Herr! 
(Zu Runge, der hinter ihm steht.) 
So klugen Herrn hab ich noch nie gesehn! 
Maximilian (auf Kunigunde zeigend, die er schon früher ins Auge 
gefaßt hat). 
Ist dieses Mädchen Eure Anverwandte? 
Kunigunde (die vorher stets wehmütige Blicke auf Sachs warf, macht 
einen Knix und sagt in traurigem Tone). 
Ich bin des Bürgermeisters Tochter, Kunigqunde. 
Maximilian. Ein liebes Kind! 
Kunigunde (seufzend). Ach Gott, was nützt mir das?! 
Steffen (wirft ihr grimmige Blicke zu). 
Maximilian. Ihr liebt sie wohl recht sehr, Herr Bürgermeister? 
Zteffen. Mehr als mein Leben, 's ist mein einzig Kind. 
Maximilian (nach einer Pause). 
Ich muß Euch nur gestehn, Herr Bürgermeister,
	        
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