Full text: Hans Sachs

Hans Sachs. 
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Im Garten hier verborgen hält. 
Du freilich hast ein leichtes Spiel, 
Kannst in der Welt herum dich treiben; 
Allein mein tobendes Gefühl 
Muß in der Brust verschlossen bleiben. 
Der Vater spricht drei Tage schon 
Von nichts als meinen Ehstandsfreuden 
Mit Eoban, und nicht ein Ton, 
Ja nicht ein Blick darf mir entgleiten, 
Der ihm verrät, daß, wenn ich nur 
Der Ankunft des Verhaßten denke, 
Zur Stelle ich die kleinste Spur 
Von jeder Lust ins Grab versenke. 
Sachs. Laß tausend Ratsherrn kommen, nie 
Soll einer dich davon erstreben! EGSie umschlingend.) 
Dies Herz bleibt mein! Wüßt ich nur, wie 
Ich mir sein liebeglühend Leben 
Versichern kann? So manche Nacht 
Hab ich dran denkend durchgewacht; 
Und wenn ich in den Büchern las, 
Und wenn ich bei der Arbeit saß, 
Hat immerdar dein liebes Bild 
Mein ganzes innres Sein erfüllt, 
Und mich, der sonst nicht grade leicht 
Aus den gewohnten Bahnen weicht, 
Mit süßem Schmeichelwort bethört, 
Und in der Arbeit oft gestört. 
Runigunde. Das war schon recht, das lob ich mir! 
Ruf nur das Bild recht oft zu dir, 
Daß, über dein Geschäft ergrimmt, 
Die Zang' es aus der Hand dir nimmt 
Und spricht zu dir: „Hör auf mein Wort, 
Du sollst nicht solcher Arbeit pflegen! 
Was quälst du dich in einem fort? 
Du konntest lang fie niederlegen.“ 
Sachs. Und nicht mehr Schuster sein — nicht wahr? 
daß doch einmal die Schwäche, Mädchen! 
Du bist so gut, dein Sinn ist klar, 
Nur hält dich Eitelkeit an Fadchen. (Mit Laune.)
	        
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