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Portefeuilles-Branche zu geben. Das Arrangement dieser hinlänglich be-
kannten Firma, welches im Vierungsraume des Hauptgebäudes mit Recht
einen Ehrenplatz erhalten. hatte, bot dem Auge eine unübersehbare Menge
von niedlichst erfundenen und technisch vollendetsten Sachen. Da waren
Notiz-, Taschen- und Wäschebücher, Haushaltungsbücher, Salon-, Schreib-,
Schul- und Haushaltungstafeln aus unzerbrechlichem Schiefer und aus weissem
und farbigem Pergament; da sah man Imitationen von Marokko-, Juchten-,
Chagrin- und Schweinsleder, da sah man Reiserequisiten, Photographie- und
Bilderrahmen, Bucheinbände u. s. w. Und erst die verschiedenen Formen
eines jeden Artikels, welche die stets Neues verlangende Mode zu befrie-
digen suchen! Es ist nicht möglich, von der Fülle der Arbeit und des
Denkens, welche in all diesen Dingen verschwenderisch zur Geltung kam,
einen Begriff zu geben; man muss lange davor gestanden und Alles ge-
nauestens betrachtet und studiert haben. Die Bedeutung der in Rede
stehenden Firma mag daraus entnommen werden, dass dieselbe 60 männ-
liche und 40 weibliche Arbeiter beschäftigt und 1 Dampfmaschine von
4 Pfd. und eine Anzahl Arbeitsmaschinen in Betrieb hat. Ihr kommt an
Geschäftsausdehnung keine andere gleich.
Von den übrigen Ausstellern hat keiner ein so vielgestaltiges Geschäft.
Besonders zu nennen ist noch Fr, Gussner in Nürnberg wegen seiner vor-
züglichen Leistungen im Etuisfach; namentlich sind seine ausgezeichneten
Etuis für Essbestecke aufgefallen. Sehr niedlich waren sodann auch die
Necessaires des Portefeuillesfabrikanten G. Wörnlein in Nürnberg.
Eine eigene schwungvoll betriebene Spezialität der feineren Lederin-
dustrie bildet die Herstellung von Reiserequisiten, welche mit den kleinsten
Täschchen beginnen und mit riesigen Koffern aufhören. Sie waren durch
drei Aussteller vertreten und zwar in ziemlich umfangreicher Weise. An
erster Stelle ist zu nennen /. Ablassmeyer, Reiserequisitenfabrikant in Nürn-
berg; seine geschmackvollen und technisch vorzüglichen Arbeiten haben all-
gemein Anerkennung gefunden. Das Gleiche gilt von den Reiserequisiten,
welche Fr. Lesch, Sattler in Würzburg, und Joh. Sim. Schmidt, Sattler und
Taschner in Nürnberg ausgestellt hatten.
Kinderpeitschen, Fahr- und Reitpeitschen waren von 5 Firmen aus-
gestellt, von denen einer Oberfranken, die vier übrigen Mittelfranken an-
gehörten. Darunter sind namentlich die Leistungen des Peitschenfabrikan-
ten &G. Helmbrecht in Nürnberg, sowie die des Peitschenfabrikanten Joh.
Gg. Würsching in Nürnberg aufgefallen.
Pferdegeschirre, Chaisengeschirre, Stall- und Reitartikel hatten eben-
falls 5 Aussteller gebracht, von denen vier Mittelfranken und einer Ober-
bayern angehörte. Unter ihnen ragte besonders Joh. Jak. Dorn, Sattler-
meister in Nürnberg, durch seine vorzüglichen Pferdegeschirre und nament-
lich durch seine Arbeitsgeschirre hervor:
Die Spezialität der Lederhelme und Militärausrüstungsgegenstände war
