\us der Geschichte der Sektion.
n sagt, dass der Sinn für die Naturschönheiten mit den Zeitaltern
wechsle. Was in der einen Zeitperiode für unschön, wild oder
intönieg gehalten wurde, das findet ein anderes Geschlecht für
schön, interessant und urossartige, So erging es auch den Alpen
verschieden war deren Kindruck auf die Beschauer in den verschiedenen
Zeitaltern. Die Gegenwart, insonderheit die zweite Hälfte dieses Jahrhunderts
nat das denkbar grösste Interesse den Alpen abgewonnen. Mag diese Erscheinung
zum Teil in der unserem Zeitalter eigenen Naturanschauung begründet sein,
30 ist sie doch zum weitaus grössten Teile das Ergebnis zweier ganz verschiedener
Faktoren: der vollständigen Umgestaltung des gesamten Verkehrs, insonder-
heit aber der im 6. Jahrzehnt unseres Jahrhunderts entstandenen alpinen
Vereinigungen, welche die Erforschung des ‚Alpengebietes, wie ihre
ırleichterte Bereisung zum Gegenstand ihrer Bestrebungen machten.
Eine der ersten solcher Vereinigungen war der 1862 ins Leben gerulene
Österreichische Alpenverein. In London hatte sich schon 1861 der Club
\lpine gebildet; auch in der Schweiz und in Italien entstanden alpine Vereine.
Allenthalben mehrten sich die I”reunde für die Schönheiten der Alpenwelt; von
jahr zu Jahr wuchs die Schar der Alpenwanderer, immer mehr wollten die
Wunder schauen, von denen sie gehört oder gelesen hatten. So waren die
alpinen Vereinigungen zeitgemässe Gründungen geworden, die überall fruchtbaren
Boden fanden und zu ihrer Entwicklung nur der richtigen Pflege bedurften.
Leider war die zentralistische Organisation des Österreichischen Alpen-
vereins, sowie das Bestreben seiner Leitung, das Augenmerk weniger der
raktischen, als der wissenschaftlichen Thätigkeit zuzuwenden, nicht dazu an-
zethan, einer gesunden, fortschreitenden Entwickelung die Wege zu ebnen und
ine grössere, allseitige Teilnahme bei der Bevölkerung zu finden. Er nahm
mehr den Charakter einer rein wissenschaftlichen Gesellschaft an, erlangte als
solche Ansehen und Bedeutung, überliess aber die eigentliche alpine Thätigkeit