Metadaten: Hans Sebald Beham

Hans Sebald Beham und seine Zeit. 
Die Nachrichten, welche von den niederländischen Künstlern 
durch Biographen wie Arnold Houbraken, Jakob .Campo Weyer- 
mann u. a. auf uns gekommen sind, verdienen bekanntlich wenig 
Vertrauen. Selbst ein so grosser Künstler und ehrenwerther Cha- 
rakter wie Rembrandt ist durch die Leichtfertigkeit dieser Schrift- 
steller schmählich verleumdet, ja als ein schmutziger Geizhals 
geschildert worden. In ihren Angaben von Thatsachen sehr.dürftig 
und meistens unzuverlässig, haben sie ihre Werke mit unwahren, 
frivolen Anekdoten angefüllt, welche ohne nähere Prüfung in die 
späteren Künstlerlexika und kunsthistorischen Schriften aufge- 
nommen wurden. 
Ein hervorragender deutscher Künstler der Renaissance- 
periode, Hans Sebald Beham aus Nürnberg, welcher beinahe zwei 
Jahrzehnte in Frankfurt a. M. verbrachte und daselbst starb, hatte 
ebenfalls das Schicksal, dass gerade in den Nachrichten, welche 
die meisten Kunstschriftsteller von seinem Leben und Tode in 
Frankfurt brachten, die Wahrheit von der Dichtung, und zwar 
einer Dichtung üer allerschlimmsten Art, wie von einer Schling- 
pflanze überwuchert und erstickt wurde. 
Joachim von Sandrart macht in seiner Teutschen Akademie 
Barthel Beham, den jüngeren Bruder Hans Sebalds, zu dessen Vetter, 
Hüsgen und nach ihm Gwinner zu dessen Oheim. Nach Sandrart 
soll er „eine Weinscheuke aufgerichtet, aber mit seinem liderlichen 
Leben den Namen eines üblen Hausers verdient haben.“ H. 8. 
Hüsgen*) gibt sogar an, dass, „sei einer Tradition zu trauen, welche 
bis in unsere Tage ohne weitere Beweise sich hier erhalten hat, 
Beham keines natürlichen Todes gestorben sein soll, sondern wegen 
seines unzüchtigen Lebens von mehr als einer Art, Obrigkeitlich 
verurtheilt wurde, ersäuft zu werden,“ Senator Dr Gwinner kennt, 
obgleich der Nachtrag zu seinem Werke „Kunst und Künstler in 
Frankfurt“ erst 1867 erschien, doch die wichtigen, die „gottlosen 
Maler“ betreffenden Aecten nicht, welche der königl. Archiv-Con- 
servator Joseph Baader in seinen „Beiträgen zur Kunstgeschichte 
ı) Nachrichten von Frankfurter Künstlern und Kunstsachen, Frankfurt 
1780. S. 11 f Artistisches Magazin, Frankfurt 1790, S. 22 £.
	        
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