Volltext: Stenographischer Bericht der neunten Generalversammlung Deutscher Müller und Mühlen-Interessenten in Nürnberg vom 12. bis 16. August 1876 (9. 1876 (1877))

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auf leichtere Möglichkeit einer Schädigung schließen lassen, dürfen 
außerdem mit einer Extraprämie belegt werden, deren Simplum von 
100 Thlr. Versicherungssumme jährlich 1 Gr. 6. Pf. beträgt und 
werden demnach erhoben u. A. 
für Lohnmühlen 
Wassermühlen 
holl. Windmühlen 
Dampfmahlmühlen 
Furnirschneidereien 
Sägemühlen 
Holzstofffabriken 
Oelmühlen 
Papierfabriken 
Windmühlen von Holz 
u. s. w. 
Aus den in dieser Weise fixirten Beiträgen, beziehungsweise den 
jährlichen Ueberschüssen aus denselben wird ein Reservefond gebildet, 
welcher, wenn die Beiträge in einem Jahre nicht ausreichen, zur Deckung 
des Defizits verwendet wird. Die festgesetzten Beiträge bleiben solange 
unverändert bis der Reservefond entweder unter M. 750000 herabge⸗ 
sunken oder über 3 Millionen Mark angewachsen ist. 
6. Königreich Preußen. 
In Preußen existirt keine staatliche Versicherungs-Anstalt dagegen 
bestehen fuͤr jede der alten Provinzen provinzialstädtische oder städtische 
Institute, die auf dem Prinzip der Gegenseitigkeit beruhen und mit 
staatlichen Privilegien ausgerüstet sind. Doch steht denselben fast 
nirgends mehr ein Versicherungszwang zur Seite. Die 
Beiträge werden nach Bedürfniß erhoben. Die Repartition derselben 
erfolgt in der Regel nach Klassen, in welche die Gebäude nach ihrer 
Bauart und dem Grade der Feuergefährlichkeit eingetheilt sind. In 
der Kurmark werden Mühlen Line Klafsfe höher eingelegt als wohin 
sie nach ihrer Bauart gehören, in der Neumarke2 Klassen höher. 
Aus dieser Darstellung geht zur Genüge hervor, daß die Behand— 
lung des Immobiltars-Versicherungswesens in anderen hervorragenden 
deutschen Ländern unserm Ministersum ebenfalls sie keine Veranlassung 
geben konnte, die Mühlen so schwer zu belasten. 
Ich komme nun zur dritten Fraͤge: „Ist bei Feststellung der Prä— 
mien für Mühlen das richtige Verhäntniß gegenüber anderen Induftrie— 
zweigen beobachtet?“ 
Auch diese Frage muß ich mit Nein beantworten. Es erhöht bei 
keinem anderen Fabrikatiouszweig der Dampfbetrieb so sehr die Prä— 
mie, als bei Mühlen. So erleiden z. B. Buchdruckereien, Chocolade— 
Seifen- und Konditereiwaaren-Fabriken bei Dampfbetrieb nur 1900 
Zuschlag, während mit Dampf arbeite de Mühlen 30/00 Oelmühlen 69 
Sage oder Schneidemühlen 4 — 800 Zuschlag sich gefallen lassen 
müssen. Bei allen anderen zahllosen Fabrikationsarten vird gar kein 
Unterschied gemacht, ob fie mit Wasser oder Dampf arbeiten. 
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