Volltext: Stenographischer Bericht der neunten Generalversammlung Deutscher Müller und Mühlen-Interessenten in Nürnberg vom 12. bis 16. August 1876 (9. 1876 (1877))

— 41 — 
nerstag noch hier sein werden und ich lade also diese Herren ein, am 
Donnerstag Vormittags zehn Uhr im Garten der Rosenau sich ein— 
zufinden. 
Es werden dann diese photographischen Aufnahmen, die jedes Mal 
ganze Gruppen umfassen, um den Preis von 8 Mark einem Jeden 
zur Verfügung stehen, der sich darauf abonnirt. 
Ich habe soeben eine telegraphische Depesche bekommen von einem 
Vorstandsmitgliede des bayrischen Zweigvereines, nämlich von Herrn 
Murschhauser, Direktor in Bobingen. Dieselbe lautet: 
„Ich ersuche Allen dort Versammelten meine freundlichsten 
Grüße und mein Bedauern heute nicht in Ihrer Mitte sein 
zu können, kund geben zu wollen: 
Ferner bin ich verpflichtet, noch einmal, da jetzt die Zahl der 
Anwesenden eine recht große ist, Kenntniß zu geben von den Depeschen 
und Briefen, die bis jetzt hier eingelaufen sind, (folgt Bekanntaabe 
der Namen.) 
Meine Herren! Ich habe Ihnen jetzt einen Vortrag zu halten 
über die Unfälle in den Mühlen und die Mittel zur Verhütung der— 
selben. Meine Herren! Das Kapitel, worüber ich wenige Minuten 
lang gerne mich mit Ihnen unterhalten möchte, ist eigentlich ein neues 
für uns. Erst seit vier Jahren bekümmern wir uns ernsthaft über 
die Unfälle, die in den Mühlen vorkommen. Jedem von uns war 
es gewiß schon vorher vorgekommen, daß Leute in seiner Mühle ver— 
unglückt waren; aber niemand von uns hat darüber eine Statistik 
geführt, nirgends war zu erfahren, ob diese Unfälle sich oft wieder— 
holten und wir haben uns sogar sehr stark in den Glauben eingewiegt, 
daß Unglücksfälle in den Mühlen nicht oft vorkämen. Erst durch das 
Reichsgesetz, welches das Haftpflichtgesetz in Kraft treten ließ, sind wir 
dazu gekommen, statistische Daten zu sammeln und zusammenzustellen, 
wie oft und welche Unglücksfälle denn in unserm Muͤhlen vorkommen. 
Wir sind dazu gekommen, weil das Haftpflichtgesetz uns zur Vorsicht 
mahnt, um gegen die Folgen desselben uns zu schützen, denn in sich 
selbst ist das Haftpflichtgesetz ein sehr drakonisches, von der anderen 
Seite auch ein sehr mangelhaftes. Es ist das Gesetz leider berathen 
worden in einer etwas raschen Stunde und die fachmännischen 
Kenntnisse haben bei der Beratung gefehlt. Ich bin daher der Ueber— 
zeugung, daß der nächste Reichstag auf dieses Gesetz zurückkommen 
wird. Dieses Gesetz aber meine Herren, hat die glückliche Folge gehabt, 
daß man angefangen hat, nicht allein daran zu denken, gegen die 
Folgen desselben sich zu schützen, sondern im allgemeinen seine Arbeiter 
gegen die Folgen eines Unglücksfalles überhaupt, zu versichern. Sie 
wissen ja daß wir in unserm Verbande vor vier Jahren bereits einen 
Vertrag mit der Magdeburger Gesellschaft abgeschlossen haben, wodurch 
wir uns nicht allein gegen die Folgen des Haftypflichtgesetzes schützen, 
sondern auch unsere Arbeiter, gegen Unfälle, die durch eigene Unvor— 
sichtigkeit derselben entstehen. Es sind nun statistische Daten darüber 
geführt worden, sie liegen hier bei; sie Ihnen vollständig vorzu—
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.