deutichen Adel. Dies bewog au Curen Herzog von Preußen,
der dem übermäßigen Curus in foftbaren jeidenen Kleidern zu
iteuern fuchte, einft, wie id) erfahren, Das ftrenge Gebot zu
zrlaffen, e8 folle fih Feder in geziemender Weije nach feinem
Stande Heiden, nicht verfdhwendertjh über Ddiejen hinausgreifen
md fich in Pracht und Neberfluß an Kleidung und Gewanden
mäßigen und beichränfen.
Wenn Euch nicht bekannt wäre, edler Freund, daß Euer
Hof faft jeine ganze Garderobe, das hHeipt die Stoffe Dazu,
aus üurnberg bezieht, Io würde man es Euch zuoyörderft In
den glänzenden, reichgelOmücten Berkaufsgewölbe Jagen fönnen,
welches hier zur Seite liegt. Sein Befiger ift einer der bhedeu-
tenditen Kanfberren in Nürnberg, Herr Ihomas Lapi, aus
Slprenz gebürtig. Sein Hauptgejchäft befteht in Koftbaren
Sanımet= und Seidenftoffen und allerlei andern Arten von
Gewanden, womit er au die Mefjen in Leipzig bejucht. Ire-
ten wir zu ibm ein; er wird Euch jelbft am beften fagen, in
welcher Verbindung er mit Eurem Herzog fteht.“
Herr Thomas Lapi kanı dem Saft mit großer Gefälligfkeit
entgegen und begann auf Nügel’s Aufforderung {ofort Die
Mittheilung feiner SGejchäftsbeziehung zu dem Fürften:
„Bald nachdem der Herzog von Preußen den einfachen
DHrdensmantel abgelegt, erhielt ich von ihm zuerft 1526 auf
der Diternreffe zu Leipzig Die Aufforderung, ihn ein Stüc
von dem beiten rothen Karmwifin: Sanmmet und noch einige
andere goldene und filberne Stücke, die er blos zu Unterfut-
tern und zum Verbrämen gebrauchen wolle, zuzujdhiden. Dies
jer erften Sendung folgten nachmals noch mehre und zwar
immer foftbarere und theurere, Eine folche beftand 3. DB. aus
zinem Stu hwarzen Tobin, einem Stück [Hwarzen Sammet
und einem Stu braunen Harras, jedes von befter Yualität.
Im Sahre 1534 verlangte er mit einemmal folgende SGegen-
ftände, die er durch den gelehrten Aftronvmen Iohann Carion
bei mir beftellen ließ: 24 bis 26 Nürnberger Ellen ıothgol-
denen Milas, hübih und aut, mit breiten rothen Blumen, 12