Objekt: "Als Nürnberg freie Reichsstadt war"

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den gestrigen und es erschien der Morgen von heute. 
Es öffnete sich auch bald darauf die eiserne Thür 
und mein Wärter brachte mir das gewöhnliche Gericht, 
Wasser und Brod. „Läßt du ihn jetzt gehen, so ist 
es zu spät, so bist du verloren, hundert wackere 
Menschen sind es mit dir und finden durch dein 
Schweigen den Tod!“ so rief es laut in meinem 
Innern und ich ergriff mit wahnsinniger Wuth den 
Frater, schleuderte ihn auf mein Strohlager und warf 
die Thüre des Kerkers hinter mir in's Schloß. Ich 
fand glücklich den Weg zum Kreuzgang zurück und 
gelangte in den Klosterhof, unangefochten. Allein es 
waren verschlossen sämmtliche Pforten und im Hofe 
trieben sich umher dienende Brüder und Knechte, die 
sahen meine Flucht, erhoben ein großes Geschrei und 
liefen herzu, mich zu fangen. Aber der hochgelobte 
Gott Adonay legte Riesenkraft in meine Glieder; ich 
ergriff eine der am Thore aufgehängten Piken und 
schlug jeden zu Boden blindlings, der sich mir näherte. 
Ein Apfelbaum, an der Mauer dicht stehend und 
über sie hinausragend mit seiner Krone, lenkte auf 
sich mein Augenmerk, die Bestürzung des Kloster— 
volkes gab mir Zeit, ich schwang mich an ihm hinauf 
im Hui, erreichte die Mauer und ein verwegener 
Sprung ließ mich gelangen auf die Straße. Doch 
nun waren auch meine Kräfte erschöpft; aber ich 
raffte mich nochmals zusammen und rannte fort 
Eurem Hause zu. Und hinter mir her schallte 
das Hallo der Knechte und des zusammen— 
strömenden Volks, doch sie hatten nicht den 
Muth zu berühren den verworfenen, unreinen 
Juden.“
	        
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