Full text: "Als Nürnberg freie Reichsstadt war"

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„Fort, Jude!“ polterte dieser, die Waffe ihm ent— 
gegenstreckend. 
„Aber Ihr könnt mir doch sagen —“ begann 
der Zurückgewiesene wieder. 
„Willst Du gehen,“ wetterte der erboste Thür— 
steher und die erhobene Hellebarde trieb den Fragenden 
in die Dunkelheit zurück. 
„Daß Dich treffe der Fluch des hochgelobten 
Gottes Adonay, verdammter Gojim!“ murmelte der 
Sohn Israel's, indem er seinen Weg durch die Dieling— 
gasse und über den Dielinghof fortsetzte. Am Boners— 
berge blieb er vor einem großen Hause stehen und 
schien nochmals zu überlegen. Endlich pochte er mit 
zwei kräftigen Schlägen an die Pforte; es öffnete sich 
gleich darauf das Fensterlein des Thürhüters und eine 
tiefe Baßstimme fragte nach dem Begehr. 
„Seiner Gestrengen, der Herr Bürgermeister und 
Rath von Grundherr, ist er zu Hause?“ forschte der 
nächtliche Besucher. 
„Ist zu Hause!“ war die Antwort des Kustos. 
„Was wollt Ihr?“ 
„Wichtiges hab' ich ihm zu hinterbringen.“ 
„Wer seid Ihr?“ 
„Ein treuer Knecht des Herrn Bürgermeisters.“ 
„Ich muß den Namen wissen!“ — 
„Ihr müßt wissen durchaus den Namen? Ich 
heiße Abraham Ben Ismael und wohne am Mehl— 
gäßlein.“ 
Kaum hatte der Pförtner solches vernommen, 
als er hastig das Fensterlein zuschlug und den Juden 
ohne Bescheid in der Kälte stehen ließ. Dieser, in 
der Meinung, daß er ihn zu melden gegangen sei,
	        
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