Volltext: "Als Nürnberg freie Reichsstadt war"

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„Wie mir scheint, nehmt Ihr großes Interesse an 
dem Geschenke Gustav Adolf's?“ sprach der jüngere 
Ammon. 
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„Und warum sollte ich nicht?“ versetzte der Reisende. 
„Stammen sie doch aus der Zeit, in der mein Vaterland 
groß und mächtig war unter den Ländern Europas.“ 
„Wie? Ihr seid ein Schwede?“ rief der blinde 
Greis aufhorchend. 
„So ist es!“ versetzte der Gefragte. 
„Und Ihr seid nicht dorten bei dem Herrn, 
welcher sein schwer errungenes Eigenthum auf fremdem 
Boden vertheidigt?“ 
„Ich bin eben in Begriff dahin zu gehen.“ 
„Kommt vielleicht von dem Helden Karl, der in 
der Türkei völkerrechtswidrig gefangen gehalten wird?“ 
forschte der Greis neugierig. 
„Leider!“ war die kurze Antwort. 
„Wenn es Euch nicht belästigt, so theilt mir mit, 
wie es dem tapfern Nachkommen Gustav's auf dem 
schwedischen Throne ergeht in seiner Gefangenschaft.“ 
„Nun meinetwegen,“ versetzte der Fremde, indem 
er sich an der Seite des Patriarchen der Familie 
niederließ. „Die für uns so unglückliche Schlacht bei 
Pultawa war geschlagen; der König von Schweden 
sah seine Generale, sein Heer in die Hände der Mos— 
kowiter fallen, und mußte froh sein, auf türkischem 
Gebiete als Flüchtling eine gastfreundliche Aufnahme 
zu finden. Nach langen Unterhandlungen waffneten 
sich endlich die Osmanen im Bündniß mit Karl; 
am Pruth stand es in ihrer Gewalt, den russischen Czar 
zu vernichten. Da, — Fluch den feilen Türkenhunden! 
— ließen sie sich durch Geld bestechen, ließen den
	        
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