Volltext: "Als Nürnberg freie Reichsstadt war"

210 
frühere Zeiten, so geht da hinüber; der alte Wacht— 
meister, der dort auf der Bank sitzt und seine Pfeife 
raucht, hat seine sechsunddreißig Dienstjahre und kann 
Euch vielleicht etwas darüber sagen.“ 
Der biedere Nürnberger wandte sich an den, an 
welchen ihn der Krieger verwiesen. Er war, wie 
dieser sehr wohl bemerkt hatte, ein Mann, dessen 
Silberbart und weiße, dichte Brauen über dem fun— 
kelnden Augenpaar auf einen gewaltigen Sohn Martis 
deuteten. Fest und düster faßte er den Alten in das 
Auge, der jedoch, noch höflich erfreut über die Auf— 
nahme, welche er bei dem großen Schwedenkönig ge— 
funden, sich nur wenig um das mürrische Aus— 
sehen des greisen Recken kümmerte und frischweg an 
ihn die Frage nach dem Hauptmann Guldborg wieder— 
holte. — Der Krieger sann eine Weile nach; dann 
zog er die kurze Stummelpfeife, der er bis jetzt ge— 
waltige Rauchwolken entstoßen hatte, aus den Zähnen 
und sprach kurzen und eben nicht gar freundlichen 
Tones gegen den ehrsamen Wirth zur Ente halb— 
gewandt: „Guldborg? — Hauptmann? — kann wohl 
des Namens mich noch erinnern — war ein gar 
tapferer Krieger.“ — „War?“ fiel Burgmann er— 
schrocken ein — „er war, sagt Ihr?“ — „Ganz 
recht“, setzte gleichmüthig der alte Küraßreuter fort, 
ruhig die Asche des Tabacks der Pfeife entklopfend 
und neu sie füllend — „wie gesagt und nicht anders: 
Hauptmann Guldborg war ein gewaltiger Streiter — 
er ist's nicht mehr.“ — „So lebt er auch nicht mehr!“ 
rief Burgmann, todtenblaß geworden, aus; „sagt, 
wann fiel er und wo und wie ist er gestorben?“ 
stammelte er noch, mehr als er frug. „Wann? —
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.