Inhaltsverzeichnis: "Als Nürnberg freie Reichsstadt war"

182 
Da aber trat ein Goldschmied aus der Menge 
mit einer langen Zange, stülpte die Hemdärmel auf 
und sprach: „Tapferer Junker, so ich Euch helfen 
kann, bin ich gern bereit zu solchem, denn Euere 
Knechte zittern, wie wenn ihr Leben keinen Batzen 
mehr werth sei.“ Der Junker sperrte den Mund auf, 
ob der unerbetenen Hilfe, der Goldschmied aber dachte, 
das bezöge sich auf das seltsame Thier und sprach: 
„Ich hab hie zu Land auch noch keins gesehen, mich 
wundert, wie der jung Krokodil ist anher kommen.“ 
Aus der Menge schrie aber ein langer, schmächtiger 
Kerl: „Es geschiehet nichts von ohngefähr und so will 
Gott eine Straf über die Stadt senden, so geht's mit 
oder ohne Krokodil. Darum dächte ich, Ihr ließet ab 
und bewahret Euch vor Unfall, auch könnet Ihr allhie 
Eure Unkosten sparen, denn nicht ist der Schnaps da 
für solche Unholde und giftiges Gewürm.“ 
Der Goldschmied aber erwiderte: „Bist wieder 
heute Deinem Siechkobel entsprungen, närrischer 
Hannes, gib Acht, daß ich Dir Dein Branntweinkehl 
nicht auf immer zumach'!“ 
Inzwischen hatten die Knechte mit Stangen schon 
wuchtige Hiebe gegen das Thier geführt, aber es 
rührte und regte sich nicht. Nun fing der Braun 
mit dem Hamen darnach, aber es wollte nicht weg— 
gehen. „„Es hat einen harten Kopf, gar wenig werden 
wir diesmal ausrichten.“.“ „Potz Schlapperbank,“ rief 
der Goldschmied, „vielleicht möcht es mir baß ge— 
lingen.“ Und nun stieg der Goldschmied hinauf und 
fing mit der Zange darnach. Vorsichtig griff er hin, 
wandte sich aber auf einmal um, sagend: „Da hat. uns 
der Teufel am Narrenseil geführt, das Thier ist ja in
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.