fullscreen: In Memoriam Adolf Bartning

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wurde, anfangs vollkommen gesund war. Die Mutter 
Stefanie Beauharnais freilich war durch die Entbindung 
an den Rand des Grabes gebracht worden. Es ist später die 
Theorie aufgetaucht, ihr Sohn habe bei der Geburt Schädel- 
verletzungen erlitten, die den Tod herbeigeführt hätten. 
Das ist aber Unsinn, denn mit solchen Verletzungen hätte 
er nicht 16 Tage kerngesund sein können und dann plötz- 
lich sterben müssen. Sein Todestag ist der 16. Oktober 
1812. Die Krankheit brach etwa um Mitternacht zwischen 
dem 15. und 16. Oktober aus. Wer damals bei ihm. war, 
wissen wir nicht ganz genau. Sicher ist, daß in dem Zimmer 
seine Stillamme geschlafen hat, Frau Josepha Schindler, 
eine durchaus ehrenwerte und glaubwürdige Person, die 
nur an einer gewissen Aufgeregtheit gelitten haben soll. 
Baden hat später einen schweren Fehler begangen: nach- 
dem in verschiedenen Pamphleten dunkelster Herkunft 
behauptet worden war, der Erbprinz sei vertauscht 
worden, hat es diese Pamphlete nicht widerlegt und die 
Urheber verfolgt, sondern die Schriften aufgekauft und 
die Sache nach Möglichkeit vertuscht. Das war ein ganz 
falsches System, von dem man erst 1875 auf Veranlassung 
Kaiser Wilhelms I. abging; man veröffentlichte die Proto- 
kolle, aus denen hervorgehen sollte, daß der Erbprinz 
eines natürlichen Todes gestorben sei und in der Familien- 
gruft in Pforzheim begraben liege. Im Jahre 1876 kam 
die Schrift — viele von Ihnen werden sie kennen — des 
damaligen hiesigen Oberstaatsanwalts und späteren Reichs- 
gerichtsrats Dr. Mittelstaedt, der wohl in halboffiziösem 
Auftrag den Beweis zu führen suchte, daß die Vertauschung 
des gesunden Erbprinzen mit einem sterbenden Kind ein 
Ding der Unmöglichkeit sei. Er brachte unter anderem 
das Protokoll über die Nottaufe bei. Diese wurde am 
16. Oktober nachmittags 5 Uhr in Gegenwart des Groß-
	        
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