Metadata: Die neue Zeit

XXIV. 
An Rottmanns Abendtafel herrschte trotz all 
der Kämpfe und Sorgen stets der alte freie, zu— 
kunftsfrohe Ton. Keine eigenen Sorgen, keine 
Klagen über Mühen und Arbeit und über Ent— 
täuschungen wurden laut. 
Rottmann beherrschte mit seinen großen Ge— 
danken und mit Plänen, die mehr denn je die 
Mauern des eigenen Hauses überflogen, die Unter—⸗ 
haltung und zog jeden, auch den Widerwilligsten, 
mit hinauf über des Tages Lasten und des eigenen 
Ichs Kämpfe. 
Es wurde bald selbstverständlich, daß das 
Brautpaar mehr am Tisch des Rottmannschen Hauses 
saß als im alten Patrizierhaus Feldmanns. Nur 
wenn Christoph noch außerhalb der Geschäftsstunden 
mit dem Schwiegervater Geschäftliches zu reden 
hatte, fehlten er und seine Braut am runden Tisch, 
dann blieb Antonie daheim bei der Mutter. 
Feldmann konnte Christophs Tätigkeit nicht 
genug rühmen und anerkennen. In seiner ehrlichen 
Freundschaft für Rottmann fühlte er es immer 
wieder wie ein Unrecht, daß er den kaufmännisch 
so genial veranlagten Sohn dem väterlichen Ge— 
schäft vorenthielt. 
In diesem Sinn sprach er auch eines Tages 
mit Christoph, der ihm gerade Berechnungen und
	        
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