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DER MAXPLATZ (VOR ENTFERNUNG DER
BÄUME).
Taf. 76. Der Maxplatz wurde zu Ehren des verstorbenen Königs von Bayern
Maximilian Joseph also umgetauft. Früher hiess der Platz „neuer
Bau“ und sowohl diese Bezeichnung, als auch die darauf zu findende
Regelmässigkeit der Häuserreihen deuten auf die spätere Entstehung
seiner jetzigen Gestalt, ein Oblongum, hin. In älteren Zeiten mag
aber der Platz allerdings auch nicht unansehnlich gewesen seyn, da
ja sogenannte Stechen (Ritterspiele) darauf abgehalten wurden. Noch
vor ein Paar Jahren war der Platz mit hohen Pappeln bepflanzt, allein
die Hausbesitzer beschwerten sich über die ihnen durch die Bäume
benommene freie Aussicht und über das viele Ungeziefer, das von
den Pappeln ihnen zugeworfen wurde, wenn sie der Wind bewegte.
Die Bäume wurden also umgehauen und statt ihrer Akazien längs
den Seiten des Platzes gesetzt, so dass derselbe jetzt eher als früher
sinige Aehnlichkeit mit den sogenannten Planken in Mannheim haben
möchte, welche von Einigen schon gefunden worden. Die Zierde des
Platzes ist ein so ziemlich in seiner Mitte befindlicher Brunnen. Der
Brunnen soll nach einem, auf dem Platze vor dem Palaste des Fürsten
Palästrina in Rom, von Bernini gefertigten von dem Bildhauer Bromig
1687 ausgeführt worden seyn, wo er vom Volke der Wasserspeier
geheissen wurde, In einem achteckigen Bassin liegt ein felsartiger
Block, worauf vier Delphinköpfe eine Muschel tragen, aus wel-
cher die sitzende Figur eines kolossalen Tritons emporragt, der
mit beiden Händen eine Muschel an den Mund presst, aus der ein