Volltext: Verhandlungen der ... Wanderversammlung Bayerischer Landwirte zu Nürnberg vom 12. bis 15. Mai 1895 (32. (1895))

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anbringen, werden wir auch die Maul- und Klauenseuche nicht an— 
bringen. Unser Endziel muß unbedingt sein: Jede Einfuhr von 
lebendem Vieh ist überhaupt verboten. In dem berühmten Land 
des Freihandels, in England, darf kein lebendes Stück Vieh über 
die Grenze. Entschädigung für niedrige Getreidepreise sind dort 
erhöhte Preise aus tierischen Produkten. Wenn die Städte nun 
der Meinung sind, daß wir nicht in der Lage seien, so viel Vieh 
als sie benötigen, zu liefern, so ist das eine Täuschung. Die 
gegenwärtigen Verhältnisse halten eben gar manchen Mäster ab, 
Vieh zu mästen. Es wird nicht soviel gemästet, weil man den 
nötigen Absatz nicht hat. Gar mancher hat eben die Mästung 
von Vieh deshalb aufgegeben, weil man das gemästete Vieh oft 
Monate lang stehen hat, ohne daß nur jemand danach fragt. 
In dem Augenblick, wo wir wieder nach München, Frank— 
furt, Nürnberg, Stuttgart unser Vieh absetzen können, wird das— 
selbe auch wieder in genügender Quantität gemästet werden und 
vir werden auch im Stande sein, die entsprechenden Qualitäten 
zu liefern. Die Händler wissen eben jetzt, daß sie von Osterreich 
und von Italien so viel Vieh haben können, als sie nur wollen, 
und das ist unser Ruin. Aber, meine Herren, ich behaupte noch— 
nals, man darf dieser Meinung der Metzger nicht zu weit ent— 
gegenkommen. 
Eine Konstatierung des Herrn Referenten möchte ich noch 
anterstützen, nämlich die, daß die Verhältnisse besser waren, als wir 
noch eine große Ausfuhr hatten, daß dieser großen Ausfuhr aber jetzt 
eine große Einfuhr entgegensteht. Das bedeutet einen gewaltigen 
Entgang von Einnahmen für den Landwirt. Durch diese ungehinderte 
Einfuhr von Ländern, die uns gar keine Konzession machen, wird 
der Landwirt bitter geschädigt. Der Herr Referent hat weiter 
ganz richtig betont, daß die Viehzuchtbezirke oft auch die Städte 
oerseucht haben. Wir bekommen 3. B. von Rummelsburg nach 
Nürnberg Vieh. Es wird das geliefert, weil den dortigen Schweine— 
züchtern ihr Absatzgebiet genommen worden ist, durch Einfuhr aus 
Rußland. Wir erhalten viel Vieh aus Dänemark. Und gerade von 
Dänemark kommt ein ganz enormer Schaden für uns, von Dänemark, 
das seinerseits auch nicht ein Stück lebendes Vieh aus Deutschland 
über seine Grenze läßt. Und dieses kleine Land ist in der Lage, nach 
Hamburg, Stettin, Bremen, Danzig u. s. w. so viel Vieh zu
	        
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