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Lagerhäuser haben wir nicht nötig. Da scheint mir für unsere
Verhältnisse eine andere Art von Genossenschaften mehr Rücksicht
zu verdienen, nämlich die Einrichtung von Dampfdresch-Genossen—
schaften mit unmittelbarem Absatz an Großhändler. Wir haben
solche in Unter- und in Mittelfranken. Und sie arbeiten, soviel
ich weiß, mit ziemlich gutem Erfolge. Dagegen fehlen sie in der
Oberpfalz, auch für den größten Teil von Oberfranken. Bei uns
sind sie nur auf wenige Gegenden beschränkt, in Baden besteht
schon eine größere Zahl solcher Genossenschaften. Diese Genossen—
schaften zu gemeinschaftlichem Ausdrusch müssen noch mehr gefördert
werden. Durch sie ist eine Garantie für sorgfältige Reinigung
des Getreides gegeben, wie sie eben nur durch Dampfdreschmaschinen
erreicht werden kann. Ich meine eben immer, das Geld liegt
besser in den Sparkassen, als große Fruchtvorräte in teueren
Gebäuden. Dann wurde vorhin noch von den Darlehen gesprochen,
die gewährt werden sollen. Ich möchte den Wunsch aussprechen,
daß doch diese Darlehen namentlich an erst entstehende Darlehens—
kassen gegeben werden, an solche Darlehenskassenvereine, die im
Anfange oft mit schweren Sorgen zu kämpfen haben. Und zwar
müssen diese Darlehen zu geringerem als dem bisherigen Zinsfuß
gewährt werden. Bisher werden immer noch 40,0 verlangt. Das
ist ein zu hoher Zinsfuß. Dabei kann die Kasse ja gar nichts
verdienen. Sie muß immer zu 43,. oder höchstens 41420,0 aus—
leihen. Da ist das dann ein zu hoher Zinsfuß. Ich muß aber
ausdrücklich konstatieren, daß durch den Bayerischen Landesverband
eine ganz gewaltige förderliche Bewegung in die Sache gekommen
ist. Speziell bei uns in der Oberpfalz haben sich diese Darlehens—
kassenvereine über alles Erwarten gut entwickelt. Vor vier Jahren
noch bestanden in der Oberpfalz gar keine solchen Vereine. Denn
die zwei, welche bestanden, bestanden nur dem Namen nach und
die Bewegung ist in so außerordentlich günstiger Weise bisher
verlaufen, daß ich glaube, die Oberpfalz wird den anderen Kreisen
bald nachgekommen sein und sie, so Gott will, auch noch überflügeln.
Vorsitzender: Ich stelle nun die Anfrage an den Herrn
Referenten, ob er den Wunsch hat, daß er das Schlußwort
erhält. Ich mache dabei darauf aufmerksam, daß mir ein Amende—
ment seiner Resolution vorliegt, das verlangt, daß in II, 2 nach
dem Worte „Unterstützung“ eingeschaltet werde „außer“ und nach