30 Durch die Via mala,
mutter mit dem russigen Tiegel und rüstet mir
ein Essen.
Es ist wie ein Märchentraum.
In der Schlucht donnerten noch die trotzigen
Italiener beim Tunnelbohren, vielfaches Echo
weckend, so dass einer ihrer Landsleute der mit
seiner Familie in eigner Equipage über den
Splügen kam, ganz erschrocken mich nach der
Ursache fragte. Bald sehe ich sie tief unten am
Rheinbett, so klein wie die Zwerge, zum Berge
hinaus- und hineinkriechen.
Als ich unterwegs auf einem Baumstamme
ausruhte, kam ein Radler, sein Stahlrösslein mit
sich ziehend, herangekeucht. Er verkennt mich,
hält mich für seinen Reisegefährten und freut sich,
mich wiederzufinden. Als ich ihm erkläre, dass ich
noch nie die Ehre seiner Bekanntschaft gehabt
hätte, meint er, ich scherze mit ihm und entgegnet:
„Aber, bitte, spielen Sie doch nicht erst Versteck
mit mir! Sie sind doch der Herr aus Essen,
der mit mir nach Italien hinüber will!‘ Unmög-
lich überzeugt, brummte er etwas in seinen
zarten Frühlingsspross und setzte seinen Weg
weiter fort.