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aufzunehmen und dem Gericht vorzulegen 107). Da Hans Sachs kein
Testament hinterlassen hatte, einigten sich die Erben in Güte. Die
Witwe wurde mit barem Gelde und mit Farnis (Mobilien) zu—
rieden gestellt 08).
Wie nach dem Tode ihres ersten Mannes, hatte Barbara auch
diesmal nicht lange auf einen Freier zu warten. Kaum vier Monate
trug sie den Witwenschleier, dann schritt sie zu einer neuen, ihrer
dritten und letzten Ehe. Während aber Hans Sachs fast vierzig
Jahre älter gewesen war als Barbara, heiratete sie nunmehr am
3. Mai 1576 einen jüngeren Mann, den verwitweten Bader und
Wundarzt Hans Leutkirchner toy),. Sie hatte ihr zweiundvierzigstes
Lebensjahr noch nicht ganz vollendet, während ihr neuer Ehe—
mann bei der Hochzeit noch nicht ganz vierunddreißig Jahre
zählte !ova),
Die Familie Leutkirchner war eine Bader- und Wundarztfamilie.
Ihr Ahnherr, der Bader und Wundarzt 0) Mathes Leutkirchner war
als Fremder nach Nürnberg gekommen it), wurde am 7. April 1540
Meister seines Gewerbes 2) und verheiratete sich bald darauf mit
Barbara Rehsus). Als sie nach kurzer Ehe starb!!a), verehelichte
102) Beilage V, 2.
os) Beilage V, 4.
oen Hans Leitkirchner, bader im untern wehr, Barbara Hans Sachsin,
8. may 1576. III. Ehebuch von St. Sebald. — Unter dieser Barbara kann nur
die Witwe des Dichters gemeint sein, die ja ihren Wohnsitz Spittelgeßlein) in
der Sebalder Pfarrei hatte. Bei den Ehefrauen von Nürnberger Bürgern, die
gleichzeiiig mit dem Dichter lebten und denselben Namen Hans Sachs trugen,
kommen nur andere Vornamen vor. Die Namen dieser Frauen sind nach den
Ehebüchern von St. Sebald und St. Lorenz folgende: Agnes Winterschmidin
30. August 1525), Elisabeth Dymin (27. Oktober 1539), Katharina Kolnerin
8. Juli 1549), Helena Schoberin (12. November 1549), Ursula Poslin 126. Feb⸗
ruar 1565), Anna Lengin (1. September 1667).
ioa) Mathes Leuct)kirchner ein son: Johannes, 29. augusti 1642. — J. Tauf⸗
buch von St. Sebald. Heinrich läßt sich das Alter des Hans Leutkirchner berechnen.
110) Die Wundärzte zählten damals noch zu den Handwerkern.
E. Mummenhoff, Geschichtliches zur Heilkunde in Nürnberg, in der Festschrift
zur 65. Versammlung deutscher Naturforscher und Ärzte, Nürnberg 1892, S. 81.
114) Mathes Leutkirchner wurde am 10. März 1540 als Neubürger in
Nürnberg aufgenommen. M. 8. 238, Fol. 21. Kgl. Kreisarchiv Nürnberg.
212) M. 8. 2389 (Meisterbuch), Fol. 6a: 1540. Mathes Leykirchner, bader,
ist maister worden quarta adi 7. aprilis anno ut supra.
uu8) Mathes Leykirchner, pader, Barbara Rehin, 20. aprilis 1549. I. Ehe—
buch von St. Sebald.
