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Natur waren, infolgedessen der Rat von der katholischen Partei 
weniger Anfechtung erfuhr, fand ja dort das Streben nach Erwei- 
terung der landesherrlichen Oberhoheit über die Kirche ein feines 
Verständnis. Noch enger musste dieses Bündnis der gemeinsam 
drohenden Gefahr gegenüber werden, als die Wahrscheinlichkeit 
immer grösser wurde, dass das Bündnis der Evangelischen scheitern 
werde. Spengler sprach am 15. November Vogler seine Freude 
darüber aus !), seine Meinung war: „wenn wir beide uns der Ge- 
brechen halber mit einander vertragen würden und ein Verständnis 
mit einander machten, so könnten wir anderer Leute und des Bunds 
entraten“. Das war gewiss nicht blos seine Privatpolitik, sondern 
ehenso die des Rats, wie die schwabacher Verhandlungen zeigen. 
Ein solches Bündnis zwischen den wegen der gemeinsam vorgenom- 
menen Kirchenvisitation angegriffenen Parteien lag förmlich in der 
Luft, und doch wollte der Markgraf nichts davon wissen, es bestan- 
den zwischen ihm und der Reichsstadt zu viel unausgeglichene Diffe- 
renzen, als dass ihm eine engere politische Vereinigung wünschens- 
wert erschienen wäre, deren Folgen sich nich absehen liessen. Von 
Seiten des Markgrafen fanden die Liebeswerbungen Nürnbergs eine so 
kühle Aufnahme, dass dieses hernach, als auch Georg den Beitritt 
zum schmalkaldischen Bund ablehnte, so dass man versucht ist, eine 
politische Verständigung der beiden isolierten Nachbarn vorauszu- 
setzen, keimfen Versuch mehr machte, Bündnispläne anzuregen. 
Aber es fehlte auch nicht an Versuchen, den Bund zwischen dem 
Markgrafen und Nürnberg zu sprengen, und: jenen überhaupt von 
der Partei der Evangelischen abzuziehen. Gerade in den November- 
tagen 1529 war die katholische Partei am Hofe des Markgrafen 
eifrig an der Arbeit, Georg zum Verzicht auf seine Protestation 
gegen den Abschied des Reichstags zu Speier zu bewegen und 
Spengler schrieb voll Sorgen deswegen an den Canzler 2). Von den 
Räten gingen diese Machenschaften aus, von der Adelspartei, und 
der schwäbische Bund war über diese Bundesgenossenschaft wol 
unterrichtet. Gegen das Ende des Jahres 29 war abermals eine 
bündische Gesandtschaft nach Nürnberg und Plassenburg abgegangen, 
1) Tom. X, f.169. ” 
2) Spengler an Vogler 21. Nov. 1529. Tom. VII. 
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