Objekt: Die Schweden in Nürnberg

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erwählen. Donnerwetter, war die schön! Mit der alten Hexe 
aber mache ich mir noch einen Extrascherz, die „„Teufelsbraten““ 
soll sie teuer bezahlen.“ 
„Das werden der Herr Junker beides unterlassen,“ meinte 
Lund“ in so bestimmtem Ton, daß Konrad Königsmark überrascht 
aufsah. 
„Aber —“ 
Nein, Herr Junker, kein aber. Wer da lose Streiche plant, 
bekommt es mit dem alten Pehr zu thun.“ 
Konrad biß sich ärgerlich auf die Lippen und schwieg. Nun 
stellte es sich aber bald heraus, daß eigentlich der Pehr Knutson 
Lund, obgleich er stets das Gegenteil behauptete, vor dem 
Junker gar keinen Respekt hatte, der Herr Kornett und Page 
jedoch, obgleich er es immer leugnete, sehr großen vor dem Wacht— 
meister; denn nach kurzem Zögern sagte er, dem Alten die Hand 
reichend: „Dann also lassen wir die Späße, Pehr, vpariere ja 
schon, alter Brummbär; aber warum denn?“ 
Ohne auf die letzte Frage einzugehen, fragte Pehr dagegen: 
„Auf Wort, Herr Junker?“ und hielt dessen Hand fest. 
„Ja, auf Wort, alte Eule, wenn Du es willst, aber noch— 
mals, warum? woher kennst Du die beiden und wer sind sie? 
Donnerwetter!“ 
„Schwerenot, Ihr flucht schon wieder ohne Grund,“ erwiderte 
Lund vorwurfsvoll. „Das junge Fräulein aber muß die Tochter 
des Herrn Hans Adam Freiherrn von Praunfalk sein, der eins 
der angesehensten Häupter der nach Nürnberg geflüchteten 
Protestanten aus Steiermark ist. Unser großer König, Herr 
Gustav Adolf, war im Jahre zweiunddreißig, ehe er bei Lützen 
den Heldentod starb — Gott verdamm den Lauenburger! — oft 
Gast in seinem Hause.“ 
Bei der Nennung des Namens ihres vergötterten Königs 
nahmen beide ihre Kopfbedeckungen ab. 
Gleich darauf aber fragte Junker Konrad lebhaft weiter: 
„Aber woher kennst Du sie denn und wer ist die Alte?“ 
„Nun Herr Junker, war ich denn nicht damals Reiter im 
Smaländschen Regiment, das im Lager vor Nürnberg war und 
an dessen Spitze der König später fiel?“ 
„Na ja, das sind aber 17 Jahre wenigstens her, und da 
war die junge Dame noch ein Kind.“ 
„Freilich, aber an der Brigitte habe ich ja das Fräulein 
erkannt,“ meinte Pehr in Gedanken.
	        
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