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cius von Bologna, Hermann Busch, Caspar Ursinus
Velius, Hermann Karser u. a. die klassischen Wissen—
schaften und die Hochschule zählte damals noch den Martinus
Pollich von Mellerstadt zu den Ihrigen. Welche Lehrer
Linck insbesondere gehört hat, läßt sich nicht bestimmen.
Er wird, dem allgemeinen Gebrauche folgend, seine Studien
mit einem längeren Kursus in der Philosophie begonnen
haben, deren Lehrgegenstände namentlich Logik, Dialektik
und Rethorik bildeten. Die Philosophie war die Scholastik. —
Aber ziehen wir daneben den Umstand in Betracht, daß
Linck von frühster Zeit an stets als ein Freund der klassischen
Studien erscheint, daß er, wie aus seinem Briefwechsel mit
dem Dichterkönig Eoban Heß, mit Adelmann von Adelmanns—
felden, mit Petrus Plateanus, mit Camerarius und endlich
aus seinen zahlreichen Schriften, die seine Kenntnis des
dlltertums und der Geschichte bekunden, ersichtlich ist, selbst
mit Liebe diesen Studien obgelegen hat, 28) so werden wir
uns den jungen Colditzer auch in den Hörsälen der Humanisten
denken müssen. Als er 1539, von Herzog Heinrich durch
Melanchthon nach Leipzig berufen,?9) Cuther die Gründe
aufzählt, welche ihn zur Annahme bewegen müssen, freut
er sich der dadurch ermöglichten Wiederaufnahme seiner
Studien an jener Stätte der Wissenschaft 30). Welche Be—
friedigung mußte der ehemalige leipziger Student über die
Entwicklung seines Lebens empfinden, wenn ihn Melanchthon
als die durch Ansehen und Fähigkeiten für die Hebung der
Universität, für die geistige Umgestaltung der theologischen
Fakultät geeignete Person rühmt und ihn deshalb auf jede
Weise zur Annahme des ergangenen Rufes zu bewegen sucht 1).
Von den spätern Herzensfreunden, die gemeinsam die
Reformation durchgefochten haben, war damals Nikolaus
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