Die städtischen Schulhäuser
Rürnberas.
Nürnberg hat man in den letzten fünf Jahren beim Baue
städtischer Volksschulhäuser es für zweckmässig befunden,
°n den dicht bewohnten Teilen der Altstadt und der bereits
ausgebauten anschliessenden Vorstadtbezirke Schulhäuser
von solcher Grösse anzulegen, dass sie gleichzeitig zwei Systeme
von Schulklassen aufzunehmen imstande sind, deren jedes sieben
Altersstufen beider Geschlechter umfasst. Es werden demnach in
einem solchen Gebäude wenigstens zmal ı4 = 28 Schulsäle normaler
Grösse (10 auf 6,5 m) mit einer Aufnahmsfähigkeit von 50 bis 60
Kindern erforderlich. Durch Hinzurechnung von je einer der scit
1896 in Nürnberg zur Einführung gelangten achten Schulklassen zu
jedem System erhöht sich die Zahl der notwendigen Lehrsäle auf 30.
Da ferner Vorsorge für den nicht selten eintretenden Fall zu treffen
ist, dass einzelne der untersten Klassen wegen sehr hoher Schülerzahl
nochmals in zwei Parallelkurse geteilt werden müssen, so bemisst sich
die Gesamtzahl der normalen Schulzimmer eines solchen Gebäudes
auf etwa 32. Hiezu kommen dann einige kleinere Lehrzimmer für
Religionsunterricht und ähnliches, unter Umständen cin grösserer
Saal von etwa 12,5 auf 6,5 m für den in einem Schulhause bereits
eingerichteten und künftighin zu erweiternden Kochunterricht nebst
zugehörigen Nebenräumen, mehrere Aufenthaltszimmer für das Lehr-
personal, Amtszimmer für die Schulinspektoren, Karzer, Aborte, dann
sine Wohnung für einen l!ausmeister und eine solche für einen Heizer,
ferner eine Turnhalle von etwa 20 auf 10 m Grundfläche und necuestens
ein Festsaal (Aula), welcher nicht nur für die Schule selbst, sondern
auch für Zwecke der städt. Verwaltung zeitweise gut verwendbar
sein wird,
Nach diesem Programm haben die städt. Kollegien Nürnbergs
seit dem Jahre 1894 zwei neue grosse Schulhäuser erbauen lassen,