Volltext: Forschungen zu Georg Pencz

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Blicken preisgiebt. Die Festinatio ist in ähnlicher Weise kurz 
geschürzt wie im Entwurf. 
An den Gestalten der Veritas, Poenitentia, Calumnia und des 
Insons treten, was die Haltung und die Grundzüge des Kostüms 
anbetrifft, nur weniger erhebliche Abweichungen von der Vor- 
lage hervor, stärkere noch an den drei Frauen zunächst hinter 
der Calumnia. Die Richtergruppe ist ziemlich getreu dem 
Entwurfe nachgebildet. Auf die beiden Hauptunterschiede ist 
schon aufmerksam gemacht worden: der Richter erscheint im 
Wandbild bärtig, in Dürers Skizze bartlos; die Rechte streckt 
er dort wie hinweisend aus, anstatt, wie hier, mit dem Zeige- 
finger zu winken, 
Auf einen grossen Unterschied zwischen Gemälde und 
Entwurf in der Gesamtcomposition, der von vornherein die 
Beteiligung Dürers an der Ausführung des ersteren ausschliesst, 
hat Thausing!) hingewiesen. Während Dürers Zeichnung ein 
einheitliches Ganze bildet, in dem die Gruppen und Einzel- 
figuren nur wenig von einander abstehen und sich alle har- 
monisch an einander anschliessen, zerfällt die Darstellung des 
Wandbildes zu ihrem grossen Schaden in so und so viele 
zusammenhangslose , scharf von einander geschiedene Teile. 
Der üble Eindruck, den sie so hervorbringen muss, wird noch 
dadurch verstärkt, dass die Richtergruppe völlig losgelöst von 
den übrigen Gruppen wesentlich höher als diese über der 
westlichen Eingangsthür angebracht ist. Ich habe die Abstände 
der Einzelfiguren und Gruppen genauer geprüft. Zwischen 
der Veritas und der Poenitentia hätte eine ganze Figur Platz. 
Die Poenitentia ist, während sie sich im Entwurf eng an sie 
anschliesst, von ihren Nachbarn Poena, Error und Festinatio 
durch einen Zwischenraum von einer halben Figur getrennt, 
diese Gruppe von der der Calumnia durch ein Vacuum von drei 
Figuren Umfang. Zwischen dem Insons und der Richtergruppe 
liegt ein Raum, der beinahe gestattet, die ganze Calumnia- 
Gruppe noch einmal zu wiederholen. 
Thausing hat jedenfalls Recht, wenn er annimmt, dass 
L) Thausing, Dürer! 408; ?II, 165—66. 
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