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befondere nad) Vertreibung der Juden aus vielen deutfhen Städten
eine Xhätigkeit entfaltet, welche daz Ziel verfolgte, durch DVer-
einigung großer Kapitalmajen die Meinen Konkurrenten zu exdrüclen
und hierauf durch Monopolpreife fi unverhältnismäßig zu be-
veichern. BereitZ unter Sigismund und Friedrich II. war
e3 deshalb zu Klagen gefommen; unter Maximilian aber wurde
die Herrichaft der Sefelljhaften immer drückender. Das Volk
wurde erbittert gegen die „Kaufwucherer“; Geiler von Kaifer8=
dexrg predigte, man folle ausziehen, fie zu vertreiben!), Die ein-
zelnen SGejellfdhaften ftanden wieder unter fih in Beziehungen, und
wegen des Gemwürzhandel8 nad den portugiefifjHen Rolonieen machte
3. 3. Balthafar Sprenger al8 „Gefchickter der Furtreffen
Kanfherren der Fuder, Welßer, Hochftetter, SyrEfogel,
deren im Hofe und anderer yrer Gefellfchaften“ ?) 1505 mit drei
Schiffen die Reife nad Indien.
Dieje Gejellihaften waren wirtihaftlih und finanziell gleich
beachtenzwerte Steuerquellen für das Reich, und Gereitz 1495
mar der Plan aufgetaucht, diefe Quellen zu benußen?). Nunmehr
ioflten die Kaufleute von Augsburg, Nürnberg, Mem-
mingen und KRaben3burg*) die Koften des Römerzuges vor-
jchießen und Haben dies auch, wie jeßt {on Hervorgehoben werden
jolf, gethan®). A8bald Kieß der Kaifer, jedenfalls auf Grund der
NReihSabfhiede von Lindau (1497), Freiburg (1498) und
S. 496 ff. und in feinem Sahıb. f. Gejebg., Berwalt. u. Bolkzwirtihaft. Bd. XVII
S, 385 ff, ferner RludhHohHn, Zur Geichichte der Handelsgefellidhaften und
Monopole in den Hiftor. Auffäken dem Andenken an Sg. Waiß gewidmet 1886.
Vol. jebt Heyd, Die große Ravensburger Gefellichaft, 1890, wo aber bedauerlicher
Weije die allgemeinen Verhältnifje nicht berührt werden, die au für die einzelne
Sejelljchaft von großer Bedeutung find.
‘) Dal. Falke a. a. D. Bd. I S. 129, Bd. II S. 21, 59, 329 ff, 9. Ranfke,
Deutiche Gejchichte im Zeitalter der Reformation, Bd. I 1852 S. 16; Klein:
IOmidt, Augsburg, Nürnberg und ihre Handelsfürften 1881 S. 35, 110 f.,
W. Böhm, F. Reifer8 Reformation des Kaifer8 Siegmund 1886, v. Bezold,
Seich. der deutjhen Reformation 1890 S. 33.
2) Val. Ruge, SGejchichte des Zeitalter8 der Entdedungen 1881 S. 148,
Val. audd Heyd, Ravenzb. Ge]. S. 9, Kleinfhmidt a. a. DO. S. 29.
°) Nanfe a. a. ©. S. 161. BVerteidigung der Gefelichaften bei Ullmann,
Raijer Maximilian I. Bd. IL 1890 S. 620.
*) Die Gefellihaft der Hundtpieß zu NRavenzhurg ift bereit3 in einem
Schreiben an Toppler, Briefbuch no 59 S. 71 erwähnt.
5 v6. Stetten, Gejchichte der Stadt Augsburg, 1743—58 S. 264, Fildher
a. a. ©. Bd. II S. 649, RKlüpfel, Urkunden zur Sejcdhichte des [hwäbilchen Bundes
Bd. I S. 12 und 16.